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SoVD Schleswig-Holstein fordert solidarische Pflegevollversicherung

Angesichts steigender Kosten für eine stationäre Pflegeversorgung fordert der Sozialverband in Schleswig-Holstein eine solidarische Pflegevollversicherung. Immer weiter steigende Beiträge katapultierten Pflegebedürftige in die Armut, erklärte der Landesverband Schleswig-Holstein des Sozialverbands Deutschland (SoVD) am Freitag in Kiel. Es müssten politische Lösungen gefunden werden, die die Menschen aus der Armutsfalle befreien.

Zugleich begrüßte der SoVD-Landesverband die Steigerung der Löhne in der Pflege. „Es kann aber nicht sein, dass diese steigenden Kosten in einem wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge allein von den Pflegebedürftigen getragen werden müssen“, erklärte SoVD-Landesvorsitzender Alfred Bornhalm. Auch bei den Investitionskosten liege laut Sozialgesetzbuch die Verantwortung bei den Bundesländern, für die Vorhaltung einer wirtschaftlichen, leistungsfähigen und zahlenmäßig ausreichenden pflegerischen Versorgungsstruktur zu sorgen.

Nach Berechnungen von AOK und Ersatzkassen, die am Donnerstag veröffentlicht wurden, könne der Eigenanteil stationär pflegebedürftiger Menschen in Schleswig-Holstein bei über 2.500 Euro im Monat liegen, informierte der SoVD. „Wer 800 Euro Rente im Monat erhält und stationär gepflegt werden muss, wird künftig bestenfalls ein Taschengeld erhalten“, kritisierte Bornhalm.