Artikel teilen:

Solidaritätskundgebungen für Israel dauern auch in NRW an

In Nordrhein-Westfalen dauern die Solidaritätskundgebungen für Israel an. Für den Dienstagabend war unter anderem eine Versammlung in der Dortmunder Innenstadt geplant, zu der das „Netzwerk zur Bekämpfung von Antisemitismus“ aufgerufen hat. Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange warnte im Vorfeld potenzielle Störer vor Aktionen: „Antisemitische Äußerungen oder Symbole, die geeignet sind, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu stören, werden wir besonders in diesem aktuellen Kontext nicht dulden. Bei Straftaten schreiten wir sofort und konsequent ein.“

Zuvor hatte es am Montagabend aber auch eine pro-palästinensische Demonstration in Duisburg gegeben. An dem Aufzug im Stadtteil Hochfeld hatten sich rund 110 Menschen beteiligt. Zu einer Gegenkundgebung der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos kamen laut Polizei rund 70 Menschen. Wegen Widerstandes und versuchter Gefangenenbefreiung wurden in Duisburg zwei Personen der Pro-Palästina-Versammlung in Gewahrsam genommen. Zudem sei Strafanzeige gegen einen Teilnehmer wegen gerufener Parolen mit strafrechtlicher Relevanz geschrieben worden. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst bezeichnete es als „unerträglich“, wenn in Deutschland angesichts der schrecklichen Bilder vom Terror durch die Hamas israelfeindlich demonstriert werde. „Deshalb werden wir hier alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen, solche Demonstrationen einzuschränken und wenn es geht auch zu verbieten“, kündige der CDU-Politiker an. Nach seinen Angaben gibt es derzeit keine Hinweise auf konkret gestiegene Gefahren für jüdische Einrichtungen.

Die EKD-Ratsvorsitzende und westfälische Präses Annette Kurschus versicherte jüdischen Vertretungen in Deutschland ihre Solidarität. „Als Evangelische Kirche stehen wir in Trauer und Schmerz an Ihrer Seite“, schrieb Kurschus nach Angaben der EKD und westfälischen Kirche in einem Brief an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und die Vertreter der jüdischen Verbände in Nordrhein-Westfalen. „Wir setzen uns für ein sicheres und freies jüdischen Leben in Deutschland ein und verurteilen jede Form des Antisemitismus“, schrieb die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das gelte in diesen Tagen besonders für israelbezogenen Antisemitismus.

Der Kirchenkreis Duisburg bedauerte ebenso wie die evangelische Kirchengemeinde Hochfeld, dass der Platz vor der Pauluskirche als Aufmarschpunkt einer Demonstration gegen Israel genutzt werden durfte. „Wir stellen klar, dass die Kirchengemeinde auf die Nutzung des Platzes vor der Pauluskirche keinen Einfluss hat und distanzieren uns von den dort gemachten Aussagen“, sagte der Duisburger Superintendent Christoph Urban. “Als Christinnen und Christen in Duisburg stehen wir an der Seite der jüdischen Menschen in unserer Stadt für Respekt und Toleranz, gegen Antisemitismus und Rassismus, erklärte Urban.

Religionsgemeinschaften riefen zu einem Friedensgebet in Detmold auf. Das gemeinsame Friedensgebet findet am Donnerstag um 20 Uhr in der Christuskirche Detmold statt, wie die Lippische Landeskirche mitteilte. Im Gebet soll der Opfer dieser schrecklichen Ereignisse gedacht werden, hieß es. Die Teilnehmer wollen zudem ein Zeichen der Versöhnung und der Friedenshoffnung für alle Menschen in Israel und in den palästinensischen Gebieten setzen.

Ein ökumenisches Friedensgebet ist überdies für den 16. Oktober in Essen geplant. Das Gebet, zu dem die beiden großen christlichen Kirchen einladen, startet um 12 Uhr in der Marktkirche.