Rastede/Kr. Ammerland (epd). Ein "Crash der Verwaltung", Finanzen, der Frieden in der Welt und die Zukunft des Bildungshauses in Rastede standen im Mittelpunkt der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, die am Freitag in Rastede endete. Vor zwei Jahren hatte das Oberrechnungsamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mehrjährige Arbeitsstaus und "gravierende Mängel" im Handeln der zentralen und regionalen Kirchenverwaltung der oldenburgischen Kirche gerügt. Der externe Projektleiter Georg Mohr legte nun seinen Abschlussbericht vor.
Rund 60 Prozent der Mängelliste sei abgearbeitet, sagte Mohr. Der Rest sei in Angriff genommen worden. Die neue Chefjuristin und Verwaltungschefin, Oberkirchenrätin Susanne Teichmanis, sagte, nach dem "Crash der Verwaltung" könne sie nun mit ihrer Arbeit beginnen. Sie hatte ihr neues Amt am 1. April übernommen.
Zur langfristigen Stabilisierung der kirchlichen Finanzen setzte das Kirchenparlament eine Steuerungsgruppe ein. Sie soll unter anderem Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten in den Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und Einrichtungen prüfen und bis zur Herbstsynode 2017 Beschlussvorschläge vorlegen. Angesichts der zu erwartenden knapperen Finanzmittel und sinkender Gemeindemitgliederzahlen müssten strukturelle Grundfragen geklärt werden, sagte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen. Die Vorsitzende des Finanzausschusses, Friederike Meyer, hatte zuvor vor unvorhersehbaren Ausgaben gewarnt. So müsse die Kirche für Pensionskosten zusätzliche 18 Millionen Euro aufwenden.
Was wird aus dem Bildungshaus in Rastede?
Oberkircherat Detlef Mucks-Büker stellte Überlegungen für einen Neubau oder eine Sanierung des Bildungshauses in Rastede vor. Bei einem Neubau des Verwaltungstraktes könnten neue und größere Seminarräume geschaffen werden, die dem Haus bislang fehlten. Die Kosten schätzte er auf rund 2,3 Millionen Euro. Eine Entscheidung soll bei der Haushaltssynode im Herbst getroffen werden.
Bereits am Donnerstag debattierten und informierten sich die Synodalen über einen "Gerechten Frieden" in der Welt. Die Gastreferenten, der evangelische Militärbischof Sigurd Rink, der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms und der Hamburger Theologieprofessor Fernando Enns, forderten eine gesellschaftliche Diskussion. Sie machten deutlich, dass Frieden immer nur im Zusammenhang mit Gerechtigkeit gedacht werden dürfe.
Zur oldenburgischen Kirche zählen 116 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören rund 429.000 Mitglieder an. (epd)