• Die Synode der Nordkirche hat auf ihrer digitalen Tagung empfohlen, die Besoldungserhöhung von Pastoren zu verschieben. Die lineare Erhöhung solle bis zum 1. Dezember 2022 ausgesetzt und anschließend gezielt wieder angepasst werden, erklärte der Hamburger Propst Karl-Heinrich Melzer bei der Präsentation der Beschlussvorlage. Von insgesamt 127 Synodalen stimmten 104 dafür, 13 waren dagegen. Die Gehälter von Pastoren orientieren sich seit 2017 an der Besoldung des Bundes. Mit der Lösung werde eine dauerhafte Absenkung der Besoldung vermieden, so Melzer. Sie entlaste einerseits den Haushalt, andererseits werde aber auch ein Signal gegeben, dass die Kirche “untereinander solidarisch reagiert, wenn sie die Folgen der Corona-Pandemie – wie viele andere auch – erfährt”. (Hier mehr dazu)
• Die Kirche muss nach den Worten der Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs angesichts der Corona-Krise ihre vertrauten Räume verlassen. “Wir sind herausgefordert worden. Im ganz buchstäblichen Sinne”, sagte Fehrs in ihrem Bischofsbericht. Statt der geschlossenen Räume und gewohnten Formate müsse sich die Kirche auf Beziehungen zu den Menschen konzentrieren. “Es ist gut, wenn wir präsent sind im öffentlichen Raum und selbst Begegnungs- und Dialogräume schaffen.” Aus den zahlreichen Gesprächen in den Gemeinden, Konventen und Krankenhäusern wisse sie, wie wichtig in dieser Zeit das Zuhören und Hinsehen sei. (Hier mehr dazu)
• Unter den haupt- und nebenamtlichen Beschäftigten der Nordkirche sind Frauen in Leitungsämtern weiterhin unterrepräsentiert. Aber es sei ein ansteigender Frauenanteil festzustellen, vor allem in den Leitungsebenen, sagte Nele Bastian, Beauftragte für Geschlechtergerechtigkeit. “Seit Inkrafttreten des Geschlechtergerechtigkeits-Gesetzes der Nordkirche 2013 hat sich in Hinblick auf die Berufsperspektiven und Karrierechancen von Frauen in der Kirche einiges bewegt.” Es zeige sich bereits, dass die Corona-Krise auch Genderaspekte habe. Die Arbeit habe sich durch die Pandemie für viele Beschäftigte der Kirche stark verändert. Es offenbarten sich Strukturprobleme, etwa bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
• Mit einem Gottesdienst aus dem Schweriner Dom hatte die erste digitale Tagung der Synode begonnen. In der biblischen Apokalypse werde eine Katastrophe prophezeit, weil alles so weitergehe wie bisher, sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt in ihrer Predigt. “Dass alles immer so weiter geht, wird in immer größer werdenden Teilen der Erde von immer mehr Menschen als beängstigend erfahren, als bedrohlich für ihr Überleben, sogar als tödlich.” Die Corona-Pandemie verstärke das noch. Die biblische Seher Johannes prophezeie kein Happy End. “Er sagt nicht: Am Ende wird alles gut. Sondern er sagt: Am Ende wird alles neu.” (Hier gibt’s den Gottesdienst zum Nachschauen)
• Nach der Synode zog Präses Ulrike Hillmann ein positives Resümee: „Unter dem Strich halte ich diese erste Tagung der Landessynode im digitalen Raum für einen vollen Erfolg. Wir haben einen wichtigen Schritt in die Zukunft getan und angesichts der Pandemie-Umstände das Beste daraus gemacht.“ Das Plenum der Synode habe wunderbar diszipliniert und konstruktiv mitgearbeitet. Die Synode der Nordkirche sei auch in Corona-Zeiten gut aufgestellt. (epd/tt)