Nach der schweren Böller-Explosion vor der Geschäftsstelle der Sinti Union Schleswig-Holstein in Neumünster in der Silvesternacht sucht die Polizei nach Zeugen. „Unsere Ermittlungen dauern an“, sagte Sönke Petersen von der Polizeidirektion Neumünster dem Evangelischen Pressedienst (epd). Da die Tat zu Silvester geschah, könne es Zufall gewesen sein, dass die Unbekannten die illegalen Böller mit viel zu großer Sprengkraft vor der Geschäftsstelle der Sinti Union zündeten, so Petersen. Vielleicht stecke aber auch Rassismus dahinter. Zeugenaussagen nimmt die Polizei unter der Rufnummer 04321/9450 entgegen.
Die Sinti Union geht fest von einer politisch motivierten Tat aus. „Das war kein Silvester-Unfug, wenn man das Ausmaß der Explosion berücksichtigt“, erklärte Verbandsgeschäftsführerin Kelly Laubinger. Die gezündeten Böller hatten den Eingangsbereich mit den beiden Eingangstüren und den Briefkasten der Geschäftsstelle zerstört. Auch ein Fenster mit Plakaten von Holocaust-Überlebenden wurde beschädigt. „Wir sind mit unserer Arbeit sehr präsent und haben alle schon Rassismus erlebt. Ich glaube nicht an einen Zufall“, sagte Laubinger dem epd.