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Schwaetzer: mehr mit Judentum auseinandersetzen

BERLIN – Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, hat die theologischen Fakultäten aufgefordert, die Auseinandersetzung mit dem Judentum verpflichtend in ihre Studiengänge zu integrieren. „In Deutschland ist es möglich, ein Theologiestudium abzuschließen, ohne sich mit der jüdischen Theologie beschäftigt zu haben. Das halten wir für nicht tragbar“, sagte die Vorsitzende der EKD-Synode bei einem jüdisch-christlichen Gespräch der Evangelischen Akademie. Die Synode werde sich nach dem laufenden 500. Reformationsjubiläum „intensiv mit der theologischen Ausbildung beschäftigen“, betonte Schwaetzer.
Eine weitere zentrale Aufgabe der Synode werde künftig sein, das Verhältnis von Christen und Juden in den Gemeinden zur Sprache zu bringen. Dabei sei die Frage von Bedeutung, welche Ressentiments und Vorurteile es gegenüber Juden gibt und wie man ihnen entgegenwirken kann.
„Die Schuldgeschichte des Protestantismus muss auch 2017 ein Thema sein“, sagte Schwaetzer. „Wir können das Reformationsjubiläum nicht feiern, ohne uns mit der Schuldgeschichte in Bezug auf unsere jüdischen Geschwister zu beschäftigen.“ epd