Soll es am ersten Krankheitstag eine Lohnkürzung geben? Auf dem SPD-Parteitag erteilt Kanzler Scholz solchen Forderungen eine Absage. Dahinter stehe die Unterstellung, dass Arbeitnehmer faul seien.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt die Einführung eines unbezahlten Karenztags im Krankheitsfall ab. “Arbeitnehmer sollen am ersten Tag, an dem sie krank sind, keinen Lohn mehr bekommen. Was für eine absurde Idee”, sagte Scholz am Samstag in Berlin. Dahinter stehe die Unterstellung, “die Leute seien alle faul, sie wollten alle blau machen”. Scholz: “Dieser Generalverdacht untergräbt den Zusammenhalt in unserem Land.” Noch nie hätten so viele Männer und Frauen so viel gearbeitet wie jetzt. Millionen von Beschäftigten leisteten Milliarden von Überstunden.
Der Chef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, hatte vorgeschlagen, den sogenannten Karenztag bei Krankmeldungen wieder einzuführen. So würden Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Krankheitstag selbst tragen. Scholz äußerte sich auf dem SPD-Parteitag in Berlin.
Auch einer Abkehr vom Staatsangehörigkeitsrecht erteilte Scholz eine Absage. 25 Millionen Männer, Frauen und Kinder hätten in Deutschland eine Einwanderungsgeschichte. Wer gut integriert sei, “soll zu unserem Land gehören und soll mitbestimmen in unserer Demokratie”.