von Kerstin Kempermann
Delmenhorst/Berlin. Im Jahr 2009 erhielt der Künstler Harald Birck den Auftrag, eine gut zwei Meter hohe Bronzestatue von Martin Luther für das Lutherhotel in Wittenberg zu schaffen. Seitdem hat ihn der Reformator nicht mehr losgelassen. Es entstanden zahlreiche Skulpturen, Porträtstudien und Skizzen, die in einem Buch unter dem Titel "Bilder von Luther" veröffentlicht wurden und auch als Wanderausstellung in Deutschland gezeigt werden.
"Diesen Kopf muss ich haben"
Doch immer noch beschäftigt den Künstler das Thema. Als der Oldenburger Grafiker Penschuck Birck ein Bild vom Delmenhorster Kirchenältesten und Schauspieler Johannes Mitternacht zeigte, sagte dieser sofort "Diesen Kopf muss ich haben." Penschuck, der die Fotos und die Gestaltung für das Buch zu den Kunstwerken gemacht hatte, vermittelte den Kontakt zwischen Birck und Mitternacht, und so kam es zu einem Treffen in Bricks Atelier in Berlin.
"Das Modellsitzen hatte etwas Meditatives", erzählt Mitternacht, der noch immer voller Begeisterung an das Wochenende in Berlin denkt. Vier Stunden dauerte es, bis der erste Lutherkopf nach dem Vorbild des Delmenhorsters fertig war. Beim zweiten waren es nur zweieinhalb Stunden. "Luther zu sein, ist für mich ja nichts Neues", berichtet Mitternacht. Seit 2010 tritt er immer wieder als Luther auf. Unter anderem beim Luthermahl in Delmenhorst.