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Scharfe Verbandskritik auf sinkende Kita-Fachkräftequote

Der Kita-Fachkräfteverband Niedersachsen-Bremen hat mit scharfer Kritik auf die bundesweit rückläufige Fachkraft-Quote in Kindertagesstätten reagiert. „Als Fachkräfte aus der Kita-Praxis erleben wir täglich, welche Auswirkungen eine unzureichende pädagogische Qualität auf das Wohlergehen und die Entwicklung der Kinder hat“, erklärte Verbandsvorsitzende Melanie Krause am Donnerstag in Leer.

Die Aufrechterhaltung der Betreuungszeiten dürfe nicht auf Kosten des körperlichen, psychischen und geistigen Kindeswohls priorisiert werden. „Das Recht des Kindes auf Bildung, Erziehung und seinem Entwicklungsstand angemessene Betreuung beinhaltet weit mehr, als dass Kinder nach einem langen Kita-Tag satt, sauber und unverletzt abgeholt werden“, bekräftigte Krause die Kritik, die von allen Kita-Fachkräfteverbände der Bundesländer geteilt wird.

Laut dem aktuellen „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung hatten im Jahr 2023 durchschnittlich lediglich in jedem dritten Kita-Team (32 Prozent) mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen einen entsprechenden Fachschulabschluss. Im Jahr 2017 war das noch bei 41 Prozent aller Kita-Teams der Fall.

In Niedersachsen gab es 2023 laut Studie in nur jedem vierten Kita-Team (26 Prozent) eine hohe Fachkraft-Quote. In Bremen sei das formale Qualifikationsniveau des Kita-Personals im bundesweiten Vergleich im mittleren Bereich zu verorten, hieß es. Der Anteil der qualifizierten Erzieherinnen und Erzieher sei seit 2014 mit 65 Prozent nahezu unverändert. Thüringen stand bundesweit mit einer hohen Quote in 89 Prozent der Kita-Teams am besten da.