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Roth: Kulturräume öffnen für Empathie und Solidarität

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hält Theater, Opern und Museen für Orte zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober und dem Krieg in Gaza sei es „eine mögliche Rolle der Kultur, Räume für Empathie und Solidarität zu öffnen“, sagte Roth dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Berlin: „Wir brauchen offene Räume des Diskurses, um Kraft zu tanken gegen Hetzer und Hass.“ „Wo denn sonst ist Raum für Trauer, Mitgefühl und Schmerz“, sagte Roth.

Wachsender Antisemitismus, zunehmende Muslimfeindlichkeit und rechtsextreme Einstellungen stellten die Kultur vor „sehr große Herausforderungen“. Kultur könne in dieser Situation dazu beitragen, der Spaltung der Gesellschaft etwas entgegenzusetzen, erklärte die Grünen-Politikerin.

Zugleich wies die Kulturstaatsministerin den Vorwurf gegenüber Kultureinrichtungen zurück, dass sie zu dem Terrorangriff der Hamas auf Israel geschwiegen hätten: „Ein pauschaler Grundverdacht gegen die Kultur ist nicht berechtigt. Aber da hätte es teilweise mehr Solidarität und Empathie geben können, ja.“

Roth forderte eine Verurteilung des Hamas-Terrors „ohne jedes Aber“. Das Existenzrecht Israels dürfe nicht infrage gestellt werden und Israel habe auch das Recht, seine Sicherheit zu verteidigen. Aus ihrer Sicht sollte das Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästinenser nicht aufgegeben werden: „Und natürlich muss auch der Schutz und die humanitäre Unterstützung der Zivilbevölkerung in Gaza gewährleistet werden“, betonte Roth.