Der Publizist Wolfram Weimer soll neuer Staatsminister für Kultur und Medien werden. CDU-Chef Friedrich Merz stellte diese und weitere Personalien für die künftige Regierung am Montag in Berlin dem CDU-Präsidium vor, wie die Partei mitteilte. Weimer war lange als Journalist tätig und unter anderem Chefredakteur der Tageszeitung „Die Welt“, des von ihm gegründeten Magazins „Cicero“ und des Magazins „Focus“.
Der 1964 im hessischen Gelnhausen geborene Weimer studierte Geschichte, Germanistik, Politikwissenschaften und Volkswirtschaft in Frankfurt am Main und Washington. In seiner Promotion befasste er sich mit der Geschichte der ersten Geschäftsbank in den USA.
Neben seiner journalistischen und publizistischen Tätigkeit schrieb Weimer eine Reihe von Sachbüchern und einen Roman. Er ist Gründer und Verleger der Weimer Media Group, zu der unter anderem das Magazin „The European“ gehört.
Weimer ist seit Schaffung des Amts der siebte Kulturstaatsminister. Als ersten Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien hatte 1999 der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den Publizisten und Verleger Michael Naumann (SPD) berufen. Zuletzt hatte Claudia Roth (Grüne) das Amt inne. Zu den Aufgaben zählen Kunst- und Kulturförderung, Denkmalschutz, die Erinnerungspolitik, die Filmförderung des Bundes sowie medienpolitische Angelegenheiten, die nicht in die Zuständigkeit der Länder fallen.
Das Amt des Kulturstaatsministers ist im Kanzleramt angesiedelt. Dort soll auch die neue Staatsministerin für Sport und Ehrenamt arbeiten: Die CDU benannte für diesen Posten am Montag die in Weißenfels geborene und in Leipzig aufgewachsene Politikerin Christiane Schenderlein. Die promovierte Politikwissenschaftlerin war 2021 erstmals in den Bundestag eingezogen und saß in der vergangenen Wahlperiode unter anderem im Kulturausschuss.