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Polizei in Niedersachsen verzeichnet an Silvester weniger Einsätze

Die Polizei in Niedersachsen hat zum Jahreswechsel 2024/2025 deutlich weniger Einsätze verzeichnet als ein Jahr zuvor. Landesweit mussten die Polizistinnen und Polizisten 1.527-mal ausrücken, wie das Innenministerium am Donnerstag in Hannover mitteilte. Das waren rund 1.200 Einsätze weniger als zu Silvester 2023/2024, als die Beamten zu 2.757 Einsätzen unterwegs waren. Innenministerin Daniela Behrens (SPD) führte dies auf ein verstärktes Polizeiaufgebot zurück. Insgesamt sei der Jahreswechsel im Land „weitestgehend friedlich und störungsfrei“ verlaufen, bilanzierte das Ministerium.

Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienste hätten dennoch eine einsatzintensive Nacht gehabt, sagte Behrens. „Wir mussten auch zu diesem Jahreswechsel leider erneut erleben, dass Einsatzkräfte unter anderem mit Böllern beworfen und teilweise leicht verletzt wurden.“ Die Täter seien in vielen Fällen identifiziert worden. Jetzt müssten sie konsequent bestraft werden: „Wer Einsatzkräfte angreift, greift uns alle an und muss die Konsequenzen seines gesellschaftsfeindlichen Handelns deutlich zu spüren bekommen.“

Die Grünen im niedersächsischen Landtag erklärten, die Gesellschaft dürfe Gewalt und Verrohung gegenüber den Einsatzkräften nicht hinnehmen. Solche Taten müssten „unmittelbar konsequent verfolgt und bestraft werden“, sagte die Abgeordnete Nadja Weippert am Donnerstag. Die AfD-Fraktion verlangte eine bessere Ausstattung der Polizei und eine schnelle Verurteilung der Täter. Der „Silvesterterror“ werde zur traurigen Normalität, sagte der Abgeordnete Stephan Bothe. Der rot-grünen Landesregierung warf er Untätigkeit vor.

Insgesamt leitete die Polizei 619 Strafverfahren ein, etwa wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und das Waffengesetz sowie wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Verkehrs- und Branddelikten. Neun Menschen wurden festgenommen. Auch wegen einer beschädigten Scheibe am Landtag ermittelt die Polizei. Die Waffenverbotszonen in den Städten seien sehr stringent kontrolliert worden, betonte die Ministerin.

Für die vergangene Silvesternacht hatte die Polizei ihr Aufgebot verstärkt. Laut Behrens waren insgesamt 2.093 Beamte im öffentlichen Raum präsent. Deswegen hätten die Einsatzkräfte bei Übergriffen und Randale schnell eingreifen können. Im Vorjahr waren 1.872 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz.

Der unsachgemäße Umgang mit Feuerwerkskörpern habe in Niedersachsen nach bisherigem Kenntnisstand abgesehen von Knalltraumata keinerlei schwere Verletzungen verursacht, hieß es. Auf Seiten der Polizei seien 16 Einsatzkräfte leicht verletzt worden, wobei zehn Verletzungen auf Gewalttaten zurückzuführen seien. Darüber hinaus habe es zwei Verletzte bei der Feuerwehr gegeben, wobei eine Verletzung auf eine Gewalttat zurückzuführen sei.