Artikel teilen:

Patientenschützer kritisieren Pflegefinanzierungs-Pläne von Merz

Als unrealistisch kritisieren Patientenschützer die Aussagen von Friedrich Merz zur Finanzierung des Pflegerisikos. Eine private Absicherung könne nur funktionieren, wenn der Staat die Kosten für die Betroffenen deckele.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat Vorschläge von Friedrich Merz zur Finanzierung der Pflegeversicherung zurückgewiesen. Viele Menschen in Deutschland könnten sich eine private Pflegevorsorge nicht leisten, sagte Vorstand Eugen Brysch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Dortmund. Zudem gebe es heutzutage keine einzige private Versicherung, die jungen Menschen über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten eine verlässliche Absicherung bieten könne.

Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz (CDU), hatte zuvor Forderungen nach einer Pflegevollversicherung zurückgewiesen. Es sei denkbar, dass die Finanzierungslücke durch eine private Pflegeversicherung ausgeglichen werde. Die Union befürwortet in ihrem Wahlprogramm einen Mix aus gesetzlicher und betrieblicher Vorsorge sowie einer privaten Zusatzversorgung.

Brysch sagte dazu, die Kosten für die Pflege galoppierten derzeit davon; die Eigenanteile der Pflegebedürftigen stiegen stark an. Niemand könne verantwortlich kalkulieren, welche Summen ein heute 20-Jähriger in Zukunft etwa als 80-Jähriger für seine Pflege aufwenden müsse. Eine private Pflegevorsorge könne nur funktionieren, wenn der Staat die Eigenbeteiligung deckele.