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Oswald Egger erhält Georg-Büchner-Preis 2024

Oswald Egger erhält in diesem Jahr den renommierten Georg-Büchner-Preis. Laut Jury ein Autor, der die Grenzen zwischen Dichtung, Erzählung und bildender Kunst überschreitet.

Der diesjährige Georg-Büchner-Preis geht an den Autor Oswald Egger
Der diesjährige Georg-Büchner-Preis geht an den Autor Oswald EggerImago / gezett

Der Georg-Büchner-Preis 2024 geht an den in Südtirol geborenen Schriftsteller Oswald Egger (61). Der Autor überschreite und erweitere seit seiner ersten Veröffentlichung 1993 die Grenzen der Literaturproduktion, begründete die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt die Wahl. Eggers Wortkosmos fuße in der Mehrsprachigkeit und den Landschaften seiner Südtiroler Herkunft. Er schreibe „die große Tradition einer Physiognomik der Naturformen fort, von den Steinen bis zu den Wolken“.

Die Prosagedichte und Textgewebe des Preisträgers widersetzten sich der raschen Lektüre, beschrieb die Jury. „Er arbeitet an einem Werkkontinuum, das Sprache als Bewegung, als Klang, als Textur, als Bild, als Performance begreift und sich in der Fortschreibung und Veränderung des Sprachgebrauchs entwickelt.“

Egger wurde bereits vielfach ausgezeichnet

Oswald Egger, in Lana bei Meran geboren, lebt und arbeitet als Autor auf dem Künstlergelände Raketenstation Hombroich bei Neuss und in Wien. Daneben ist er seit 2011 Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Egger studierte Literatur und Philosophie in Wien. 1993 erschien mit „Die Erde der Rede“ seine erste größere poetische Publikation.

Des Weiteren veröffentlichte er unter anderem „Diskrete Stetigkeit“ (2008) über die Wechselwirkungen von Mathematik und Poesie oder „Die ganze Zeit“ (2010) mit Prosatexten, Vierzeilern und Zeichnungen über das Phänomen Zeit. Die Bände „Val di Non“ (2017) und „Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt“ (2021) gestaltete er mit Zeichnungen und Aquarellen. Zuletzt erschien der Band „Farbkompartimente“ (2023).

Der mit 50.000 Euro dotierte Georg-Büchner-Preis gilt als bedeutendste literarische Auszeichnung im deutschen Sprachraum und wird am 2. November in Darmstadt verliehen. Namensgeber ist der in Darmstadt aufgewachsene Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Freiheitskämpfer Georg Büchner (1813-1837). Zu den Preisträgern gehören Elias Canetti, Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann, Paul Celan, Christa Wolf, Erich Fried, Wilhelm Genazino, Felicitas Hoppe und Terézia Mora. Im vergangenen Jahr erhielt der Schriftsteller Lutz Seiler den Preis.