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Ostermontag

Was an Ostern gefeiert wird, wissen immerhin noch viele: die Auferstehung Jesu. Und wenn nicht, sind den meisten zumindest die Bräuche rund um bunte Eier und den Osterhasen bekannt. Aber warum gibt es den Ostermontag?

Wie an Weihnachten und Pfingsten gibt es auch Ostern einen zweiten gesetzlichen Feiertag in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern. Dieser geht auf eine lange christliche Tradition zurück.

Kirchlich gesehen steht die Emmausgeschichte aus der Bibel im Mittelpunkt des Ostermontags: Zwei Jünger gehen in tiefer Trauer über Jesu Tod von Jerusalem zu dem Dorf Emmaus. Unterwegs gesellt sich Jesus zu ihnen, doch sie erkennen ihn lange nicht. Hier zeigt sich Jesus nach biblischer Überlieferung erstmals nach seiner Auferstehung den Jüngern.

Der Ostermontag als Feiertag ist außerdem ein Überrest einer Arbeitsruhe, die einst von Palmsonntag (dem Sonntag vor Ostern) bis zum Weißen Sonntag (dem Sonntag nach Ostern) reichte. Seit dem Hochmittelalter endete sie dann bereits am Mittwoch nach Ostern. So folgten auf drei Tage des Leidens (Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag) drei Tage der Auferstehung (Ostersonntag, -montag und -dienstag). Später blieb nur noch der Montag übrig als arbeitsfreier Tag.

Zum Ostermontag gehören einige Traditionen, die an österliche Symbole wie Wasser und Licht anknüpfen. So erinnern etwa der “Emmausgang” und andere Osterspaziergänge an die oben geschilderte biblische Geschichte.

In einigen ländlichen Gemeinden gibt es weiterhin den alten Brauch des österlichen Feldumgangs. Dabei gehen Bäuerinnen und Bauer mit allen Hausbewohnern ihre Felder ab. In Traunstein im Chiemgau finden am Ostermontag der Georgiritt und der Schwertertanz statt, die symbolisch den Winter vertreiben und seit 2016 ins Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen sind.

Der Ostermontag ist in vielen Ländern ein Feiertag, allerdings nicht in den USA und in den meisten lateinamerikanischen Ländern.