Rainer Buse weiß schon genau, was er am 30. April macht. „Während die Besucher beim Abend der Begegnung zusammenkommen und sich fröhlich auf den Kirchentag einstimmen, werde ich mich ums Geschirr kümmern“, sagt Buse. Der ehemalige Lehrer ist als ehrenamtlicher Helfer beim Kirchentag in Hannover dabei. Zusammen mit mehreren Tausend anderen Helfern wird er im Hintergrund für den reibungslosen Ablauf des Treffens sorgen. „Mein Job ist nur das Geschirr, aber ich freue mich schon sehr darauf.“
Seit 1991, als der Kirchentag im Ruhrgebiet stattfand, ist Rainer Buse dabei. Nur den in Stuttgart habe er ausgelassen. „Anfangs war ich einfach neugierig“, erzählt der 70-Jährige. „Und dann war ich sofort fasziniert, wie nett Zehntausende Menschen miteinander umgehen können. Ich finde das ermutigend.“ Seitdem sei der Kirchentag mehr und mehr zu „seinem Kirchentag“ geworden. „Ich habe viele Helfer kennengelernt. Wir sind wie eine Familie. Ich freue mich schon, dass wir uns wiedersehen und ins Gespräch kommen.“
Kirchentag: 5000 Helfer sorgen im Hintergrund fürs Gelingen
Ohne die vielen Ehrenamtlichen wie Rainer Buse kann der Kirchentag kaum stattfinden. „Die Helfer übernehmen die Verteilung der Kirchentagsschals, die Ticketkontrolle oder die Besucherlenkung“, erklärt Lisa Hartkopf, die für die regionale Öffentlichkeitsarbeit des Kirchentags in Hannover zuständig ist. Auch an den Servicepunkten seien Freiwillige im Einsatz, geben Auskunft und verteilen Programme. Andere würden Lager- und Kurierdienste erledigen, zählt Hartkopf auf.

Erfahrungsgemäß benötige der Kirchentag rund 5000 Helfende, die alle an ihren T-Shirts und Tüchern zu erkennen sind. Auffällig sind vor allem die vielen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Doch auch ältere Menschen würden sich als Helfer beteiligen, betont Hartkopf. Sie würden meist die weniger anstrengenden Tätigkeiten übernehmen. Im Schnitt seien sie sechs bis acht Stunden pro Tag im Einsatz.
“Harter Kern” ist auch mal 18 Stunden im Einsatz
Als Rainer Buse zum ersten Mal dabei war, habe er Papphocker gefaltet und auf Instrumente aufgepasst, erzählt er. Doch mittlerweile gehöre er zum engsten Helferkreis, dem „harten Kern“. „Das sind die mit den verantwortungsvolleren Aufgaben.“ So reise er schon einige Tage vorher an und helfe beim Aufbau mit. Insgesamt ist Buse neun Tage dabei. „Wenn es nötig ist, packen wir jeden Tag 18 Stunden an.“
Lohn sei für ihn nicht nur die Teilnehmerkarte für fünf Tage, sondern es seien vor allem die vielen schönen Begegnungen und Erlebnisse. „Beim Kirchentag in Leipzig hat ein Straßenbahner extra für uns die Gleise umgestellt und ist eine andere Strecke gefahren, damit wir spätnachts noch in unser Quartier kommen. Sowas gibt es eben nur beim Kirchentag.“