Aufarbeitungs- und Geschichtsinitiativen aus Deutschland sind am Montag in Berlin mit den US-amerikanischen Obermayer Awards ausgezeichnet worden. Die Ehrungen wurden den Preisträgerinnen und Preisträgern in einer Feierstunde im Berliner Roten Rathaus überreicht, wie die Organisation Widen the Circle der US-amerikanischen Obermayer-Stiftung in Berlin mitteilte.
Die Obermayer Awards für die Bewahrung jüdischer Geschichte und zur Bekämpfung von Vorurteilen gingen in diesem Jahr an sechs Einzelpersonen und einen Verein aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen, Hessen, Berlin und Brandenburg. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) betonte, das Engagement der Preisträger sei vor dem Hintergrund von wachsendem Antisemitismus besonders wichtig.
Geehrt wurden in diesem Jahr der Lehrer Dirk Erkelenz aus Köln, die Provenienzforscherin und Historikerin Anneke de Rudder aus Bad Bevensen (Niedersachsen), die Berlinerin Marie Rolshoven, Christoph Mauny aus Weimar, die Geschichtslehrerin und Biografin Margit Sachse aus Roßdorf in Hessen und der Jugend- und Kulturverein EXIL aus dem brandenburgischen Eberswalde. Eine Auszeichnung für herausragende Leistungen erhielt zudem die Berliner Historikerin und Schriftstellerin Katharina Oguntoye.
Die Obermayer Awards wurden im Jahr 2000 von der Familie des US-Unternehmers Arthur S. Obermayer (1931-2016) ins Leben gerufen. Sie werden jährlich in Kooperation mit dem Berliner Abgeordnetenhaus rund um den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar vergeben.