In seinem Schreiben wünschte der Landesbischof dem Jubilar Gottes Segen und würdigte sein Werk als Kirchenmann und Theologe, sein Wirken in Pfarrämtern, im kirchenleitenden Dienst der Nordelbischen Kirche und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Knuth war von 1991 bis 2008 Bischof im Sprengel Schleswig.
Während eines Empfangs im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst im St. Petri-Dom zu Schleswig, hob Bischof Gothart Magaard hervor, dass Hans Christian Knuth durch sein Wirken wesentlich zur theologischen Vertiefung kirchlichen Handelns beigetragen habe. Es sei für Altbischof Knuth eine Herzensangelegenheit, „dass lutherische Identität das kirchliche Handeln nicht nur auf den verschiedenen Leitungsebenen prägt, sondern auch und gerade an der kirchlichen Basis, in den Gemeinden.“ Für dieses Ziel, Martin Luthers Theologie unter den gegenwärtigen Bedingungen in Theologie, Kirche und Gesellschaft auf verschiedene Weise darzustellen, engagiere sich der Jubilar bis zum heutigen Tag insbesondere auch als Präsident der Luther-Akademie Sondershausen-Ratzeburg e.V.
Wichtiger Wegbegleiter für Pastorinnen und Pastoren
Während seiner Amtszeit habe Hans Christian Knuth den Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft intensiv vorangetrieben. „Dabei habe ich Sie immer als sehr zugewandten und aufmerksamen Zuhörer erlebt, dem die ihm anvertrauten Menschen nahe waren.“ Altbischof Knuth sei für Generationen von Pastorinnen und Pastoren ein wichtiger Wegbegleiter geworden und bis heute ein gern gesehener Prediger und Redner. Magaard brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der Jubilar seiner früheren Predigtstätte, dem Schleswiger St. Petri-Dom, auch im Ruhestand verbunden geblieben sei. Für die Zukunft hoffe Magaard, „dass Sie noch lange Freude an der theologischen Diskussion haben und mit Ihrem Wissen und Ihrem feinsinnigen Humor den Weg unserer Kirche begleiten.“
Altbischof Knuths theologisches Denken und kirchliches Handeln sei von „ökumenischer Weite“, so Landesbischof Gerhard Ulrich in seinem Gratulationsschreiben. Besonders hob er darin dessen schriftstellerische Produktivität hervor: „Fast alle Arbeiten entstanden nicht in der Muße einer gelehrten Studierstube, sondern neben intensiver beruflicher Tätigkeit.“ So habe die Theologische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität die Verleihung der Ehrendoktorwürde an ihn 2010 unter anderem mit seinem Verdienst um eine theologisch verantwortete Leitung der Kirche, insbesondere in Hamburg und Schleswig-Holstein, begründet sowie mit seinem Beitrag zum theologischen Diskurs zwischen deutschen und skandinavischen Luther-Forschern.
Beiträge zur geistlichen Orientierung
„Im Präsidentenamt der Luther-Akademie Sondershausen-Ratzeburg e. V. leisten Sie weiterhin wichtige Beiträge für die geistliche Orientierung der Evangelisch-Lutherischen Kirche“, so Ulrich weiter. „Es freut mich, dass Sie auch an der diesjährigen Akademietagung, die nächsten Monat stattfindet, so aktiv beteiligt sind und mit einer ‚Probebohrung‘ Luthers lebenslanges Ringen um den Psalter darstellen – exemplarisch an Psalm 6, einem Bußpsalm, der Sie ein Theologenleben lang begleitet, seit Sie ihn zum Thema Ihrer auch heute noch lesenswerten Dissertation machten.“