Seit zwölf Jahren verleiht die Stiftung des ehemaligen “Tagestehmen”-Moderators Ulrich Wickert einen Journalistenpreis zum Thema Kinderschutz. Nun sind die diesjährigen Preisträger in Berlin ausgezeichnet worden.
Die NDR-Journalistin Sanja Hardinghaus erhält in diesem Jahr den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte für ihre Dokumentation “Wer schützt unsere Kinder?”. Die Dokumentation widmet sich dem Kinderschutz in Deutschland und deckt auf, wo mögliche Schwachstellen liegen. Die Verleihung fand am Donnerstagabend in Berlin statt.
Der Preis wird seit 2012 von der Ulrich Wickert-Stiftung verliehen. Benannt ist sie nach ihrem Gründer, dem ehemaligen Fernsehjournalisten Ulrich Wickert, der sich seit vielen Jahren in Hilfsprojekten für Kinderschutz engagiert. Neben dem Preis in der Kategorie Deutschland/Österreich werden noch drei weitere Auszeichnungen ausgelobt.
Der Preis in der Kategorie International geht an die indische Agenturjournalistin Uzmi Athar von “Press Trust of India” für einen Beitrag über gesundheitliche Schäden bei Kindern in den Dörfern Rajasthans, die auf eine zu hohe Fluoridkonzentration im Wasser zurückzuführen sind.
Der Peter Scholl-Latour Preis, der nach dem 2014 verstorbenen TV-Journalisten, Korrespondenten und Asien-Experten benannt ist, um dessen Engagement für den Kinderschutz zu ehren, geht an den “Zeit”-Journalisten Moritz Aisslinger für sein Dossier “Das Lager der Vergessenen”, das sich den Lebensumständen der muslimischen Minderheit der Rohingya im Flüchtlingslager Kutupalong in Bangladesh widmet.
Der Sonderpreis, den jedes Jahr Kinder und Jugendliche erhalten, die sich mit Medienprojekten beim Kinderhilfswerk Plan International engagieren, geht an die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts “Starke Stimmen gegen weibliche Beschneidung” in Mali, die für ihre Radiosendung ausgezeichnet werden.
Ulrich Wickert zeigte sich mit Blick auf die über 90 Einreichungen für den Journalisten-Preis schockiert über die Lage der Kinderrechte: “Die Einreichungen für den diesjährigen Journalistenpreis der Ulrich Wickert Stiftung führen uns auf erschreckende Weise vor Augen, wie gnadenlos die Rechte von Kindern und Jugendlichen in vielen Ländern noch immer missachtet werden”, sagte Wickert. Es seien die traurigen Geschichten von Frühverheiratung, weiblicher Genitalverstümmelung und mangelnden Zukunftschancen, die aufrütteln und ermahnen, sich für die Schwächsten einzusetzen, so Wickert weiter: “Wir müssen Wertschätzung, Wohlergehen und Recht der Kinder immer wieder einfordern.”
Wickert war selbst Teil der 16-köpfigen Jury, in der unter anderem der Chefredakteur der Deutschen Presse-Agentur, Sven Gösmann, der ZDF-Moderator Markus Lanz und die Geschäftsführerin der Katholischen Nachrichten-Agentur, Andrea Rübenacker, über die Auszeichnungen entschieden.