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Museum Karlshorst erinnert an sowjetische Opfer

Der Direktor des Berliner Kapitulations-Museums Karlshorst, Jörg Morré, hat den Verzicht auf die Einladung russischer Diplomaten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs verteidigt. Im Museum werde am 8. Mai der sowjetischen „und damit auch der russländischen Opfer dieses Krieges gedacht“, sagte der Historiker der „Berliner Zeitung“ (Mittwoch). Dieser Gedenkakt sei wichtig, müsse aber „nicht auf einer staatlichen Ebene stattfinden“. Dafür gebe es in Berlin genügend andere Möglichkeiten.

Das Museum Karlshorst befindet sich am historischen Ort der Kapitulation des NS-Regimes 1945 in Berlin. Es zeigt unter anderem eine Dauerausstellung über den deutschen Angriffskrieg gegen die Sowjetunion. Auch der historische Saal, in dem die Kapitulationsurkunde am Abend des 8. Mai 1945 unterzeichnet wurde, ist erhalten. Traditionell finden in dem Museum rund um den 8. Mai Gedenkveranstaltungen statt.

Bis zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine 2022 hieß das Haus Deutsch-Russisches Museum. Dem Trägerverein gehören weiter neben Vertretern Deutschlands und der Ukraine auch Vertreter Russlands und von Belarus an.

Vor dem Museum steht ein sowjetischer Panzer auf einem Sockel. Morré sagte, dort würden in Erinnerung an die Kriegstoten häufig am 8. Mai Blumen abgelegt. Dies werde auch weiter zugelassen. Dabei handle es sich um einen Balanceakt, „denn man kann das Denkmal auch für aktuelle politische Propaganda instrumentalisieren“. Darüber müsse gewacht werden, betonte er: „Banner, Transparente oder Anstecker werden wir qua Hausordnung nicht zulassen.“