Die Mond-Azurjungfer ist die „Libelle des Jahres“ 2024. Die Bestände der Kleinlibelle seien in den vergangenen Jahren fast vollständig eingebrochen, erklärten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Gesellschaft der deutschsprachigen Libellenforscher (Odonatologen) am Freitag in Berlin. Auch in Europa seien die blau-schwarz oder grün-schwarz eingefärbten Libellen vom Aussterben bedroht.
Ihre Lebensräume wie naturnahe Kleingewässer seien hierzulande in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen. Dazu kämen fast flächendeckend Nährstoffeinträge aus der intensiven Landwirtschaft, die den Gewässern schaden. Zudem verschärften die menschengemachten Klimaveränderungen mit den starken Dürren der vergangenen Jahre die Lage der Mond-Azurjungfer. So sei das Aussterben „fast vorprogrammiert“, warnten die beiden Verbände.
In Deutschland ist die Kleinlibelle heute eher noch im nordwestdeutschen Flachland zu finden, in Süddeutschland bereits fast vollständig verschwunden. Besonders wohl fühle sich die Mond-Azurjungfer in Hoch- und Übergangsmooren, aber auch in Flachmooren und flachen Gewässern.
Ihr Lebenszyklus dauert demnach ein Jahr. Einen beachtlichen Teil ihres Lebens verbringe sie dabei als Larve im Wasser, hieß es. Die erwachsenen Tiere hätten eine sehr kurze Flugzeit und seien im Flachland vor allem im Mai bis Mitte Juni, im Bergland im Juni zu beobachten. Um die Libellenart langfristig zu schützen, sei die Entwicklung von Pufferstreifen zum Schutz der Gewässer vor Nährstoffeinträgen und die Schaffung von neuen Gewässern wichtig.