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Mitteldeutsche Kirche hält an Wehrdienstberatungen fest

Vor dem Hintergrund der bundesweiten Debatte über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland hat die Landessynode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) die Rolle der Bundeswehr als Parlamentsarmee betont. Ihr Auftrag bestehe nicht darin, „kriegstüchtig“ zu sein, sondern die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik auch militärisch zu sichern, erklärte das Kirchenparlament am Samstag zum Abschluss seiner dreitägigen Beratungen in Kloster Drübeck in Sachsen-Anhalt.

Die Synodalen betonten, den Dienst der Soldatinnen und Soldaten wertzuschätzen. Auch evangelische Pfarrer begleiten sie seelsorgerlich in ihrem Dienst. Zugleich beabsichtigt die mitteldeutsche Landeskirche, an ihrem Beratungsangebot für mögliche Wehrdienstverweigerer festzuhalten. Laut Grundgesetz dürfe niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden, hieß es. In Fragen der Gewissensbildung und bei Gewissensfragen zur Wehr- und Dienstpflicht biete die evangelische Kirche daher weiterhin ihre Hilfe an.

Als Versammlung von Christinnen und Christen trete die Synode entschieden für das Ende der Kriege in Europa und in der Welt ein, betonte das Kirchenparlament. „Wir folgen damit der Friedensbotschaft des Evangeliums und sehen dies als Dienst für die Menschen und die Völker“, heißt es im Beschlusstext. Um Frieden zu schaffen, bedürfe es einer nachhaltigen und gerechten Sicherheits- und Wirtschaftsordnung in der aktuellen multipolaren Welt. Dafür setze sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland lokal, regional und global ein.