BERLIN – Der Schutz von Kindern vor Gewalt muss in Deutschland nach Auffassung von Experten dringend verbessert werden. Opfer von körperlicher, psychischer und über das Internet ausgeübter Gewalt seien oft lebenslang traumatisiert, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kinderhilfe, Rainer Becker, in Berlin. Dass dennoch Eigentum oft besser geschützt werde als die körperliche Unversehrtheit von Kindern und Jugendlichen, sei „ein rechtspolitischer Skandal“.
Ein wachsendes Problem sei die Verbreitung von Missbrauchsbildern von Kindern im Internet, sagte die Psychologin Julia von Weiler. Um dies zu unterbinden, müssten die Strafverfolgungsbehörden besser ausgestattet und digitale Anbieter stärker in die Verantwortung genommen werden, um sichere Räume für Kinder zu schaffen.
Die Ermittler würden derzeit „mit solchen Verfahren überflutet“, sagte der Jurist Andreas May, Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Frankfurt am Main). Bei Prozessen gegen Täter müsse zudem der Strafrahmen besser genutzt werden. epd
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