Die evangelische Militärseelsorge bereitet nach den Worten des Militärbischofs Bernhard Felmberg ein Konzept für den Fall eines Kriegs vor. „Es wäre fahrlässig, wenn wir in einem hoffentlich niemals eintretenden Verteidigungsfall nicht handlungsfähig wären“, sagte Felmberg dem in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel“ (Donnerstag). „Und deshalb ist es gut, so ein Konzept in der Schublade zu haben, auch wenn wir hoffen, dass es nie zu diesem Verteidigungsfall kommt.“
Derzeit sei die Militärseelsorge mit ihren 104 evangelischen Geistlichen „sehr gut aufgestellt“, wenn es um Auslandseinsätze gehe, um lebenskundlichen Unterricht oder Gottesdienste in Bundeswehr-Standorten, sagte Felmberg. Aber im Verteidigungsfall gelte das nicht für die Sorge um Verletzte an der Nato-Ostflanke, für die Überbringung von Todesnachrichten oder für Bestattungen: „So eine Aufgabe kann die Militärseelsorge nicht allein schultern, das können die Kirchen nur als Ganzes.“