Die junge Frau wohnt in Berlin, ihr Partner in Wien. Wegen ihrer beruflichen Verpflichtungen leben die beiden getrennt. Aber zum Glück: Die Beziehung funktioniert – auch dank digitaler Medien.
Ihren Eltern im analogen Zeitalter wäre in einer solchen Situation nur der Brief oder das vergleichsweise teure Telefonieren geblieben. Das junge Paar jedoch kann fast kostenlos Kontakt halten, kann sich Bilder, Filmchen oder Musik schicken, miteinander sprechen und sich dabei in die Augen schauen – so oft und solange es mag.
Digitale Medien: eine wunderbare Erfindung
Warum die beiden dennoch so bald wie möglich zusammenziehen wollen? Weil eine Partnerschaft für sie ohne räumliche Nähe nicht denkbar ist.
Klar: Die Vorteile digitaler Medien sind unbestritten. Sie sind eine wunderbare Erfindung, denn sie ermöglichen Begegnungen, ohne reisen zu müssen. Und es ist allemal besser, sich am Bildschirm zu treffen als überhaupt nicht. Das hat die Corona-Zeit gelehrt.
Auch Kirchen haben die Digitalisierung entdeckt
Auch in Sachen moderner Technik eher konservative Institutionen wie Kirchen, Theater, Schulen und Universitäten sind in dieser Zeit auf den Zug aufgesprungen. In Wirtschaftsunternehmen und Behörden hat das Homeoffice zunehmend Anhängerinnen und Anhänger gefunden. Und nach dem Motto „Prüfet alles, das Gute behaltet“ ist vieles davon geblieben.
In mancherlei Hinsicht aber läuft das Leben wieder in gewohnten Bahnen der Vor-Corona-Zeit. Und das ist ebenso wunderbar wie die Erfindung der digitalen Medien. Es gibt wieder Feiern, Gottesdienste, Theateraufführungen – kurz: Veranstaltungen, bei denen man seine Mitmenschen spüren kann und ihnen in die Augen blicken. Ja, und in Gemeinschaft gesungen wird auch wieder! Welch ein Geschenk – gerade jetzt, in der Advents– und Weihnachtszeit. Am Bildschirm zusammengebastelte Chöre, damals überraschend neu, waren doch kein wirklicher Ersatz für die echten Chorkonzerte – weder für die Sängerinnen und Sänger noch für das Publikum.