Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) bekommt künftig mehr Geld von Bund und Ländern. Am Mittwoch unterzeichneten die Regierungschefs der Länder gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin ein neues Finanzierungsabkommen. Es sieht eine Erhöhung der Grundfinanzierung der Stiftung ab 2026 um zehn Prozent oder zwölf Millionen Euro auf insgesamt knapp 135 Millionen Euro vor. Davon tragen der Bund drei Viertel der Kosten und die Länder ein Viertel.
Die Zuschüsse der Länder waren mit Ausnahme Berlins seit 1996 nicht mehr angestiegen. Außerdem übernimmt der Bund bereits allein die Kosten für Neubauten und Sanierungen. Der Gesamthaushalt der Stiftung betrug 2023 einschließlich Sondermittel rund 415,9 Millionen Euro.
Scholz sprach zur Unterzeichnung der neuen Vereinbarung von einer „kraftvollen Investition in den Kulturstandort Deutschland“. Damit könne die SPK ihre außergewöhnlichen Kunstschätze künftig noch besser zur Geltung bringen. Das Abkommen wurde im Berliner Bode-Museum im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) unterzeichnet.
Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) erklärte als MPK-Vorsitzender, „es ist ein wichtiges Signal, dass wir trotz schwieriger Haushaltslage in den Ländern gemeinsam handeln“. Damit werde sichergestellt, dass die größte deutsche Kultureinrichtung auch künftig gute Arbeit leiste. Von besonderer Bedeutung für die Länder sei dabei „das föderale Programm der Stiftung und eine starke Ausstrahlung hinein in alle Regionen“.
SPK-Präsident Hermann Parzinger betonte, die Stiftung werde in Zukunft verstärkt bundesweit Flagge zeigen. So wolle sie mit Ausstellungen und Projekten im Rahmen eines neuen föderalen Programms stärker in den Ländern präsent sein. Parzinger sprach von einem historischen Schritt. Erstmals seit fast drei Jahrzehnten erhöhten die 16 Länder ihren Beitrag für die SPK.
Parzinger geht Ende Mai in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin ist die bisherige Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann. Unter dem Dach der SPK gibt es 25 Museen, Bibliotheken, Archive und Forschungsinstitute mit insgesamt rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Das neue Abkommen unterstütze den Reformweg der Stiftung, sagte Parzinger: „Mit diesem Geld werden wir keine Löcher stopfen, es fließt in die Qualitätsverbesserung unserer Einrichtungen.“ Gemeinsam mit dem Ende Januar vom Bundestag beschlossenen neuen Stiftungsgesetz werde die SPK moderner und effizienter. „Das kommt vor allem unseren Besucherinnen und Besuchern zugute“, sagte Parzinger.