Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will Asylbewerber schneller in Arbeit verhelfen. Bayerns Caritas findet die Idee gut und fordert rasche Taten.
Bayerns Landes-Caritasdirektor Andreas Magg begrüßt den Vorschlag von Ministerpräsident Markus Söder (CSU), mehr Migrantinnen und Migranten in Arbeit zu bringen. So könne sich zeigen, wer sich integrieren wolle und könne, erklärte Magg am Donnerstag in München. Die Menschen kämen auf diese Weise in Kontakt mit der Bevölkerung, lernten deutlich schneller die Sprache und könnten etwas zur Gesellschaft beitragen.
Zugleich müsse klar kommuniziert werden, was von den Menschen erwartet werde, die hier Schutz suchten und welche Chancen sie hätten, zu bleiben, forderte der Pfarrer. “Aber ihnen einen sinnvolle Tätigkeit zu erlauben, ihnen zu ermöglichen, Kompetenzen zu erwerben und diese dann später auch in ihre Heimatländer einbringen zu können, nutzt auch unserer Gesellschaft.” Jetzt komme es darauf an, alle Spielräume auszunutzen und den Ankündigungen rasch Taten folgen zu lassen.
Landkreise und Kommunen müssen nach den Worten von Magg aber auch in die Lage versetzt werden, Integration zu ermöglichen. Oft seien eine Kleinstadt oder ein Dorf schlicht überfordert, alle zugeteilten Asylsuchenden aufzunehmen. Dass es zu Spannungen in den Unterkünften komme und manche Menschen in die Kriminalität abdrifteten, weil Verfahren Jahre dauerten und die Menschen nichts zu tun hätten, dürfe nicht verwunden. Ein erster, wichtiger Schritt wäre getan, wenn Behörden ausreichend ausgestattet würden, damit nach Rechtslage und nicht nach politischen Vorgaben entschieden werden könne.
Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 mahnte Magg Ernsthaftigkeit in der Debatte an. Man dürfe in Sachen Migration nicht populistischer Rhetorik und unrealistischen Forderungen auf den Leim gehen. Das Grundrecht auf Asyl dürfe nicht zur Debatte stehen.
Eine Demokratie sei verpflichtet, sich gegen Gefährder konsequent zu wehren und sie mit allen rechtsstaatlichen Mitteln zu bekämpfen, sagte Magg. Extremisten, Feinde der Verfassung und Schwerkriminelle müssten konsequent identifiziert und rechtsstaatlich verfolgt werden. Dies geschehe aber nicht durch die Ausländerbehörden oder an der Grenze, sondern durch die Sicherheitskräfte wie Polizei oder Verfassungsschutz.