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Mädchen erobern digitale Technologie – nur nicht in Deutschland

Laut Erhebungen in den EU-Staaten sind Mädchen vielfach versierter als Jungen bei der Nutzung von Apps und Computern. Nur Deutschland macht eine Ausnahme.

Mit Technik kennen sich Mädchen meistens besser aus als Jungen
Mit Technik kennen sich Mädchen meistens besser aus als JungenImago / Jochen Tack

Bei der Erstellung digitaler Inhalte sind Mädchen europaweit deutlich fitter als die Gesamtbevölkerung – und weithin auch gleichaltrigen Jungen voraus. Das geht aus Erhebungen aus dem Jahr 2023 hervor, die das Statistikamt Eurostat in Luxemburg anlässlich eines internationalen Aktionstags für Mädchen in der Informations- und Kommunikationstechnologie veröffentlicht hat. Deutschland hinkt dabei in vielen Bereichen hinterher.

Laut der Befragung in den 27 EU-Staaten benutzen drei Viertel der Mädchen zwischen 16 und 19 Jahren eine Textverarbeitung, zwei Drittel erstellen Dateien mit Text, Bildern, Tabellen, Animationen oder Ton; sechs von zehn bearbeiten Fotos, Video- oder Audiodateien, acht von zehn kopieren oder verschieben Dateien zwischen Ordnern, Geräten oder in der Cloud. In diesen Fähigkeiten liegen Mädchen zugleich vor ihren männlichen Altersgenossen.

Technologie: Mädchen nutzen Tabellenkalkulation

Weniger aktiv als Jungen, aber immer noch wesentlich geübter als der Bevölkerungsdurchschnitt sind Mädchen, wenn es um die Anwendung einer Tabellenkalkulation geht (knapp die Hälfte) oder um die Nutzung erweiterter Funktionen dieser Software, um Daten zu organisieren, zu analysieren oder zu bearbeiten (gut ein Fünftel). Nur jedes zehnte Mädchen gab an, Codes in einer Programmiersprache zu schreiben – halb so viele wie Jungen.

In Deutschland lagen lediglich die Mädchen, die Sonderfunktionen von Tabellenkalkulationen für die Datenbearbeitung nutzen, über dem europäischen Durchschnitt. In allen anderen Anwendungsbereichen fielen sie deutlich zurück – bis dahin, dass kaum sechs von zehn eine Textverarbeitung verwenden und vier von zehn in den drei Monaten vor der Befragung Einstellungen an Software, Apps oder Geräten vornahmen. Eine eigene Programmiertätigkeit gab kaum fünf Prozent an, weniger als die Hälfte des EU-Schnitts.