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Lippische Kirche reagiert mit Zukunftsprozess auf Mitgliederrückgang

Die Zahl der Kirchenmitglieder der Lippischen Landeskirche ist im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um knapp 3,5 Prozent gesunken. Zum Stichtag 1. Januar 2024 gehörten der Landeskirche 135.423 Menschen an, wie eine Sprecherin am Donnerstag in Detmold mitteilte. Die Entwicklung liegt leicht über dem bundesweiten Trend des Mitgliederrückgangs, den die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit 3,1 Prozent bezifferte.

Im vergangenen Jahr traten rund 2.400 Menschen aus der Lippischen Kirche aus, im Jahr zuvor waren es knapp 2.200. Die Zahl der Sterbefälle lag im vergangenen Jahr mit etwas über 3.000 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Getauft wurden 726 Menschen, im Vorjahr waren es 839. Etwa hundert Menschen kamen durch Auf- und Wiederaufnahmen hinzu.

Der Rückgang der Mitgliederzahl hänge zusammen mit der Altersentwicklung, Wanderungsbewegungen und Austritten, erklärte die Landeskirche. Untersuchungen zeigten, dass der Hauptgrund für die Austrittsbereitschaft eine abnehmende innere Bindung zur Kirche gewesen sei. Die Anlässe, die dann konkret zum Austritt führen, seien demnach unter anderem die Kirchensteuer, individuelle Erfahrungen mit der Kirchengemeinde vor Ort, die Stellung der Kirche zu bestimmten gesellschaftlichen Fragen sowie der Umgang mit dem Thema sexualisierte Gewalt.

Die Lippische Landeskirche hat angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen und Gelder einen Zukunftsprozess gestartet. Auf einer Zukunftssynode 2025 sollen Ergebnisse aus Erprobungsräumen, in denen neue Formen der Gemeindearbeit erprobt werden, sowie aus Interprofessionellen Teams in Gemeinden und Gemeindekooperationen gebündelt werden. Die Lippische Kirche ist die drittkleinste der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland.