Brandenburgs Landesarmutskonferenz hat die künftige Landesregierung zu gezielten Maßnahmen gegen Wohnungslosigkeit und Armut aufgefordert. Dafür müssten Landesstrategien entwickelt werden, erklärte die Landesarmutskonferenz am Freitag in Potsdam. In Brandenburg führen derzeit SPD und BSW Koalitionsverhandlungen. Die beiden Fraktionen haben nach der Landtagswahl vom 22. September zusammen 46 Abgeordnete im Parlament, vier mehr als die voraussichtliche künftige Opposition aus AfD und CDU.
Armut und Wohnungslosigkeit seien die stärksten Formen von Ausgrenzung aus der Gesellschaft, betonte die Landesarmutskonferenz. Energiekrise, Inflation sowie gestiegene Baukosten und Zinsen hätten die Themen Wohnen und Stadtentwicklung in den Fokus vieler Menschen gerückt. Betroffen seien insbesondere Personen, die auf soziales Wohnen angewiesen sind. In Brandenburg seien am Stichtag Ende Januar insgesamt 4.095 wohnungslose Menschen registriert gewesen. Die Zahlen verdeckter Wohnungslosigkeit lägen jedoch deutlich höher.
Brandenburg brauche eine starke soziale Wohnraumförderung, hieß es. Wohnungslose und weitere vulnerable Bevölkerungsgruppen müssten dabei zwingend berücksichtigt werden. Erforderlich sei unter anderem eine landesweite Struktur von Fach- und Präventionsstellen zur Verhinderung von Wohnungsverlusten. Bei der Bekämpfung von Armut müssten Kinder und Familien im Mittelpunkt stehen. Die Landesarmutskonferenz ist nach eigenen Angaben eine Initiative von Verbänden, Gewerkschaften, Kirchen und Vereinen des Landes Brandenburg.