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Ladyshenski erhält Verdienstkreuz für jüdisches Engagement

Zum Tag des Ehrenamts hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unter anderem Viktoria Ladyshenski aus Schleswig-Holstein mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Mitbegründerin der ersten jüdischen Gemeindezentren in Schleswig-Holstein und Geschäftsführerin der Jüdischen Gemeinde Kiel und Region sowie des Landesverbandes „Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein“ erhielt den Orden am Montag (4. Dezember) im Berliner Schloss Bellevue, wie die Landesregierung in Kiel mitteilte. Mit ihrem Einsatz habe sie „maßgeblich dazu beigetragen, dass der jüdische Glaube und das jüdische Leben in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und die Geschichte nicht in Vergessenheit gerät“, hieß es.

Seit 25 Jahren leitet Ladyshenski das Gemeindezentrum im Stadtteil Kiel-Gaarden, das sich zu einer wichtigen Anlaufstelle entwickelt habe. Mit sozialen und kulturellen Angeboten unterstütze die Gemeinde jüdische Emigrantinnen und Emigranten bei ihrer Integration. Zudem organisiere Ladyshenski den Freundeskreis der Jüdischen Gemeinde Kiel und Region, des Café „Beseder“ für ältere Menschen und Holocaust-Überlebende sowie Ausstellungen und Gesprächsforen zu Fragen des jüdischen Lebens. Ihr Einsatz, den sie größtenteils ehrenamtlich leiste, trage dazu bei, das Judentum und seine Geschichte für Kinder und Jugendliche begreifbar zu machen und Wissen über die jüdische Kultur zu vermitteln. Gleichzeitig engagiere sie sich in interkulturellen Projekten gegen Antisemitismus und Rassismus.

Die Ordensverleihung zum Tag des Ehrenamts (5. Dezember) stand unter dem Motto „Zukunft des Ehrenamts“ und sollte das ehrenamtliche Engagement für eine starke und widerstandskräftige Demokratie in den Mittelpunkt stellen. Es würden Menschen ausgezeichnet, die in vorbildlicher Weise das „Wir“ in unserer Gesellschaft mitdenken und die durch ihr Engagement dazu beitragen, Grenzen zwischen sozialen, kulturellen oder religiösen Gruppen, aber auch zwischen den Generationen zu überwinden und den Zusammenhalt zu stärken, hieß es.