Religion nicht aus der Öffentlichkeit verdrängen
KARLSRUHE – Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat davor gewarnt, Religion aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen. Die Privatisierung von Religion fördere nicht Toleranz und Offenheit für die „Vielzahl verschiedener Konzeptionen des Guten“, sondern hemme und verhindere sie, sagte Bedford-Strohm in Karlsruhe. Laizistische Modelle böten keine Lösung für die Frage nach einem angemessenen Verhältnis von Religion und Demokratie.
Bedford-Strohm sprach beim Jahresempfang des Foyers Kirche und Recht. Das 2007 gegründete und ökumenisch getragene Foyer will nach eigener Auskunft Gesprächsangebote, aber keine Lobbyarbeit für die Kirchen machen. Thematisch geht es um Schnittstellen zwischen Recht, Philosophie, Theologie und Sozialwissenschaften. KNA
263 Millionen Kinder können nicht zur Schule gehen
BONN – Weltweit gehen 263 Millionen Kinder nicht zur Schule. Wie aus einem in Bonn veröffentlichten Bericht der Unesco hervorgeht, verhindern oftmals bewaffnete Konflikte den Schulbesuch von Jungen und Mädchen. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Kinder im Grundschulalter, ein Viertel der Zwölf- bis 14-Jährigen sowie 18 Prozent der 15- bis 18-Jährigen, die keine Schule besuchen, leben in Konfliktgebieten.
Den höchsten Anteil an Kindern ohne Zugang zu Schulbildung verzeichnen die afrikanischen Länder südlich der Sahara. Dort können der Unesco zufolge mehr als ein Fünftel (21 Prozent) der sechs- bis elfjährigen Kinder und ein Drittel der zwölf- bis 14-jährigen Kinder keine Schule besuchen. Bei Jugendlichen von 15 bis 17 Jahren seien es sogar 60 Prozent. Die Hauptursachen seien Geschlechterungerechtigkeit, der Wohnort und Armut, hieß es. epd
Zehntausende unterstützen Kampagne für Barrierefreiheit
BERLIN – Mehr als 55 000 Menschen haben auf der Internetseite des Sozialverbandes VdK einen Aufruf für ein barrierefreies Deutschland unterschrieben. Mit seiner Kampagne „Weg mit den Barrieren!“ fordert der Verband eine Gesellschaft ohne Hindernisse für behinderte Menschen, wie der VdK in Berlin mitteilte.
Auf der Online-Seite „Landkarte der Barrieren“ seien mehr als 1600 konkrete Hinweise auf behindertenunfreundliche Barrieren eingegangen, sagte Verbandspräsidentin Ulrike Mascher.
Der Sozialverband VdK kritisierte erneut, dass in der kürzlich vom Bundestag verabschiedeten Novelle des Behindertengleichstellungsgesetzes die Privatwirtschaft beim Abbau von Barrieren nicht in die Pflicht genommen wird. epd