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Kurz notiert

Bedford-Strohm: Mehr Gewaltprävention in Schulen
Bonn – Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wirbt für mehr Prävention gegen Jugendgewalt. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Nächstenliebe als Grundlage unserer Kultur gestärkt wird“, sagte Bedford-Strohm am Montag vor dem Hintergrund eines nach einer Prügelattacke in Bonn gestorbenen 17-Jährigen. Gewaltpräventionsprogramme, in denen soziale Kompetenz geschult werde, seien ein wichtiger Baustein. Gerade in den Schulen müssten solche Akzente viel intensiver gesetzt werden. epd

Abgeschobene Flüchtlinge stranden am Flughafen
Frankfurt a.M. – Seit Monaten stranden am Flughafen Frankfurt am Main Flüchtlinge, die von anderen europäischen Ländern nach Deutschland abgeschoben wurden. Der Kirchliche Sozialdienst für Passagiere sei seit Februar mit diesem Phänomen überlastet, sagte die Leiterin Bettina Janotta. Während es im Januar noch kaum solche Hilfesuchende am Flughafen gegeben habe, stellten die im Rahmen der Dublin-Abkommen abgeschobenen Flüchtlinge inzwischen die große Mehrzahl der Klienten. Insbesondere seit Schweden im Dezember eine restriktive Flüchtlingspolitik eingeführt habe, würden Flüchtlinge per Flugzeug nach Deutschland zurückgeschickt, erklärte Janotta. Im Februar kümmerte sich der Sozialdienst um 74 Flüchtlinge, im März um 205, im April um 76 und in den ersten Maiwochen um 82 Flüchtlinge. epd

Synode der Brüdergemeine mit „Wort der Ermutigung“
Bad Boll – Die Synode der Evangelischen Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine hat laut Pressemitteilung konkrete Schritte in der Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung und in der Arbeit mit Flüchtlingen beschlossen und ein „Wort der Ermutigung – gegen Hass, für Begegnung und Vielfalt“ verabschiedet. An der einwöchigen Tagung Ende Mai in Bad Boll nahmen nach eigenen Angaben 85 Delegierte aus den Gemeinden, Sozietäten, Missionsorganisationen, Diakonie und Jugend teil. UK

NS-Zeit: Evangelische Kirche erinnert an mutige Denkschrift
Berlin –  Die evangelische Kirche hat an die Ende Mai vor 80 Jahren entstandene Denkschrift des radikalen Flügels der Bekennenden Kirche an Adolf Hitler erinnert. Die Schrift von 1936 gilt als eines der großen Dokumente des gewaltlosen Widerstandes im NS-Staat. In deutlichen Worten wird darin gegen Antisemitismus, die Existenz von Konzentrationslagern, die Abschaffung des Rechtsstaates und die Willkür der Geheimen Staatspolizei Stellung bezogen, erklärten die Stiftung Topographie des Terrors und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zu Beginn einer Veranstaltungsreihe in Berlin. epd

Hohe Nachfrage macht Quinoa-Bauern in den Anden arm
London – Der weltweite Siegeszug des Quinoa-Korns aus den Anden bedroht die Bauern in den Ursprungsregionen Bolivien und Peru. Die starke Nachfrage nach dem hirseähnlichen traditionellen Grundnahrungsmittel aus den Bergen Südamerikas habe neue Produzenten auf den Plan gerufen, berichtete das britische Wirtschaftsmagazin „The Economist“ in seinem Online-Dienst. Die Folge sei ein für die Andenbauern ruinöser Preisverfall auf zwei Dollar (1,80 Euro). Nach Berechnungen der Fairtrade-Stiftung in Großbritannien brauchen die Andenbauern einen Mindestpreis von 2,60 Dollar (2,30 Euro), um sich eine bescheidene Existenz zu sichern. epd