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ZDF-Korrespondentin Eigendorf mit Augsburger Friedenspreis geehrt

Die Auszeichnung der Auslands-Korrespondentin Katrin Eigendorf mit dem Augsburger Friedenspreis ist nach Ansicht des ehemaligen Chefredakteurs der „Süddeutschen Zeitung“, Kurt Kister, auch eine Würdigung der Rolle des Journalismus „im Krieg und für den Frieden“. Autoritär regierte Staaten schafften „dezidiert und gründlich die Freiheit der Medien ab“, sagte Kister in seiner Laudatio auf die ZDF-Reporterin am Montagabend laut Redemanuskript im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses. „Kein Wunder, denn Freiheit kann wehtun – denen, die etwas zu verbergen haben, die nicht kritisiert werden wollen, die immer recht haben.“ Es gebe keinen Frieden ohne Freiheit – und gerade nicht ohne die Freiheit der Berichterstattung, unterstrich der ehemalige „Süddeutschen“-Chefredakteur.

Weil Eigendorf konsequent und professionell auch über diese Zusammenhänge berichte, stehe sie beispielhaft für einen Berufsstand, der „zu den tragenden Pfeilern unseres Gemeinwesens“ gehöre. Kister würdigte die Preisträgerin als „Fernsehpersönlichkeit“. Die 61-Jährige habe die „seltene Gabe“, durch ihre besondere Art Menschen in der Ukraine, in Afghanistan oder in Russland mit jenen Menschen zu verbinden, die in Deutschland Fernsehen schauten. Mit ihrer Berichterstattung nehme sie vorbildlich die Verantwortung wahr, bei den Menschen hierzulande keinen „Gewöhnungseffekt“ in Bezug auf die aktuellen Kriege eintreten zu lassen, auf den etwa der russische Präsident Wladimir Putin setze.

2021 berichtete die ZDF-Reporterin aus Afghanistan über die Rückkehr der Taliban. Seit Ende Februar 2022 dokumentiert Eigendorf den Krieg in der Ukraine.

Der Friedenspreis wird seit 1985 von der Stadt Augsburg und der bayerischen Landeskirche alle drei Jahre für Verdienste um ein tolerantes und friedvolles Miteinander von Kulturen und Religionen vergeben. Er ist mit 12.500 Euro dotiert.