Mit einem „Programm für inklusive Kunstpraxis“ (pik) fördert die Kulturstiftung des Bundes die gemeinsame Bühnenarbeit von Künstlerinnen und Künstlern mit und ohne Behinderungen. Bis 2025 seien dafür bundesweit 3,9 Millionen Euro vorgesehen, sagte die Sprecherin des Theaters Bremen, Diana König. Das Stadttheater beteiligt sich zusammen mit der Bremer Tanzbar an dem Projekt, einer freien Gruppe, die künstlerisch schon länger inklusiv arbeitet. Insgesamt werden sieben derartige Projekte gefördert, neben Bremen in Berlin, Leipzig, Hamburg, Dortmund und München.
Das Programm zielt auf die Verbesserung der Arbeitssituation von Künstlerinnen und Künstlern mit Behinderung. „Kulturinstitutionen sollen darin bestärkt und weiter befähigt werden, inklusiv zu arbeiten und künstlerisches Personal mit Behinderungen einzustellen“, erklärte König. Gregor Runge vom Theater Bremen erläuterte, um das zu erreichen, seien Tandems von Staats- oder Stadttheatern und freien Häusern oder Gruppen gebildet worden. Die freien Initiativen seien bei der Inklusion oft schon viel weiter.
Für mehr Diversität im Publikum
In einer von Diversität geprägten Gesellschaft ermutige inklusive Kultur dazu, sich an den Fähigkeiten und Bedürfnissen unterschiedlicher Menschen zu orientieren, hieß es. Diversität auf der Bühne bewirkt dabei Runge zufolge auch mehr Diversität im Publikum und habe überdies Einfluss auf die Theaterarbeit insgesamt. „Aus der inklusiven Arbeit entstehen extrem innovative Produktionen mit großem künstlerischen Potenzial.“
Das Projekt, von dem Bremen mit 400.000 Euro profitiert, fußt auf drei Säulen, die sich jeweils an unterschiedliche Gruppen und Sparten einer inklusiven Kulturszene in Deutschland richten. Dazu gehören ein Mentoring-Programm für Künstlerinnen und Künstler mit einer Behinderung, ein Netzwerk für darstellende Künste sowie ein Beratungsangebot für Kultur und Inklusion durch ein bundesweit agierendes Team.