Die Einladung von AfD-Vertretern zur Eröffnungsgala der Berlinale sorgt weiter für Kritik. Der Bundesverband Schauspiel sprach in Berlin von einer bedrückenden Nachricht. Kritik an den Einladungen kam auch aus der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Deren medienpolitische Sprecherin Gollaleh Ahmadi kritisierte die Berlinale-Leitung. In deren Verantwortung hätte es ihrer Überzeugung nach gelegen, „spätestens nach Veröffentlichung des ‘Correctiv’-Berichtes die Gästeliste zu überprüfen und anzupassen“. Ahmadi betonte: „Feinde der freien Medien und Kultur haben auf der Berlinale nichts zu suchen.“
Der Bundesverband Schauspiel berichtete von großer Empörung in der Kulturszene wegen der Einladung von AfD-Politikern zur Eröffnungsgala. Die Partei nutze ihren Platz in den Parlamenten, um die pluralistische Demokratie zu bekämpfen: „Sie bekämpft damit auch unsere kulturelle Vielfalt und damit auch das, wofür wir als Kulturschaffende stehen.“
Claudia Roth verteidigt die Einladung von fachlich zuständigen AfD-Abgeordneten
Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek hatte mit Blick auf die Einladungen zu Wochenbeginn von einem „großen Dilemma“ gesprochen. Es müsse jedoch respektiert werden, wenn die Kulturstaatsministerin und der Berliner Senat ihre Kartenkontingente an demokratische Mandatsträger vergeben, auch wenn sie von der AfD sind.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) verteidigte die Einladung von fachlich zuständigen AfD-Abgeordneten. Dies entspreche „der demokratischen Praxis und dem Respekt der Bundesregierung vor dem Parlament und seinen gewählten Abgeordneten“.