Bayern verzeichnet für das Jahr 2024 einen leichten Rückgang an Straftaten. Das ergibt die Kriminalstatistik, die Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag in München vorgestellt hat. Demnach habe die bayerische Polizei 4.218 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert – 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Illegale Einreisen oder Aufenthalte seien nicht in der Zahl enthalten. Die Aufklärungsquote liege mit 64,9 Prozent auf einem vergleichbaren Niveau zum Vorjahreswert von 65,2 Prozent. Insgesamt bleibe die Sicherheitslage in Bayern „sehr gut“, so Herrmann.
Eine Erklärung für den Rückgang der Straftaten liegt laut Innenministerium im neu geregelten Umgang mit Cannabis. Einst als Delikt erfasst, würden heute viele Taten nicht mehr verfolgt. Dies habe zu einem Rückgang um 39 Prozent in der Rauschgiftkriminalität geführt, bei Cannabis um fast 56 Prozent. Eine Entlastung für die Polizei sieht Herrmann dadurch jedoch nicht. Das Cannabisgesetz erschwere vielmehr die Bekämpfung von Kriminalität und begünstige den Schwarzmarkt. Herrmann plädiert daher für eine Abschaffung „dieser unsinnigen Regelung“.
Bei Straftaten im Internet habe es einen Rückgang um 5,2 Prozent gegeben, wobei Herrmann von einer höheren Dunkelziffer nicht angezeigter Taten ausgeht. Knapp 60 Prozent der Delikte – und damit fast 8 Prozent mehr als 2023 – habe die Polizei aufgeklärt. Durch Cyberkriminalität sei ein Schaden von 48,9 Millionen Euro entstanden, ein deutliches Plus im Vergleich zu 28 Millionen Euro im Jahr 2021.
Ein Plus von 5,2 Prozent registrierte die Polizei bei Gewaltdelikten; Minderjährige waren 8,7 Prozent häufiger als im Vorjahr die Tatverdächtigen. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stiegen um 6,6 Prozent, vornehmlich durch Taten mit Bezug zu Kinderpornografie. Im Bereich der Vergewaltigungsdelikte dokumentierte die Polizei einen Anstieg um 14,3 Prozent. Drei Viertel der Opfer hätten den Tatverdächtigen gekannt. Auch die Zahl der Diebstähle (plus 2,2 Prozent) und Wohnungseinbrüche (plus 4,9 Prozent) in Bayern sei gestiegen, wobei knapp die Hälfte der Einbrecher beim Versuch überführt werden konnte.
Mit Blick auf den Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger forderte Herrmann von der neuen Bundesregierung einen Richtungswechsel in der Migrationspolitik. Seit 2010 sei dieser von 23,7 auf 41 Prozent im Jahr 2024 gestiegen. Im selben Zeitraum habe sich der Anteil nichtdeutscher Einwohner Bayerns von 9,3 auf 16 Prozent vergrößert. Der Anteil der tatverdächtigen Deutschen sei in den 14 Jahren von 76 Prozent auf 59 Prozent gesunken. (0975/21.03.2025)