Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält guten Journalismus für eine wichtige Grundlage einer demokratischen Gesellschaft. “Verlässlicher Journalismus ist das Fundament jeder Demokratie”, sagte er am Dienstagabend in Stuttgart laut Manuskript. Anlass war die Zuerkennung der Großen Staufermedaille in Gold an den Journalisten und Juristen Heribert Prantl und die Verleihung des Ehrentitels Professor an den Journalisten Thomas Schmid.
“In den letzten Wochen hat sich einmal mehr gezeigt, welche gesellschaftliche Kraft saubere Recherche, offene Information und profunde Einordnung durch Journalisten entfalten kann”, so Kretschmann. Die Gesellschaft stehe vor enormen Herausforderungen, “die wir gemeinsam verstehen und lösen müssen”. Gerade in dieser Situation sei die Bedeutung von Qualitätsjournalismus kaum zu überschätzen.
“Wir haben in Deutschland Journalistinnen und Journalisten mit einem hohen Maß an Integrität und innerer Unabhängigkeit, mit dem Mut, wichtige Themen zu setzen statt populären Meinungen nachzulaufen”, so der Ministerpräsident weiter. Diese setzten nicht auf schnelle Schlagzeilen, sondern muteten ihren Lesern Komplexität und Vielschichtigkeit zu und ordneten Informationen verlässlich ein. Zwei Repräsentanten eines solchen Journalismus zeichne er aus.
Prantl präge die öffentliche Debatte mit und habe viele wichtige Diskurse angestoßen – über Migration und Flüchtlingspolitik, über Integration und Inklusion oder auch über Sicherheit und Freiheit in der Corona-Pandemie, so Kretschmann. Seine Beiträge brächten Menschen miteinander ins Gespräch.
Schmid sei ein Journalist, “der den Platz zwischen den Stühlen liebt, der nicht bloß aus seiner eigenen Schublade in seine eigene Schublade hinein argumentiert, sondern von der Sache her”. Schmid gebe seit Jahrzehnten wertvolle Impulse zu den entscheidenden Debatten in Deutschland und Europa, fügte der Ministerpräsident hinzu.