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Kirchenpräsidentin Wüst: CDU-Vorgehen im Bundestag ist mies

Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst hat das Durchsetzen eines CDU/CSU-Antrages zur Migrationspolitik im Bundestag mit Stimmen der AfD scharf kritisiert. „Mir fallen gerade keine ausgewogenen und besonnenen Kirchenpräsidentinnen-Worte ein. Ich bin einfach wütend. Als Bürgerin und als Christin“, schrieb Wüst Mittwochabend auf Facebook. Aus wahltaktischen Erwägungen habe die Unions-Fraktion den Antrag eingebracht und die Zustimmung der AfD billigend in Kauf genommen. „Das ist mies. Und ziemlich durchsichtig.“

„Gestern schwätzen wir von der Brandmauer und heute sind wir best buddies“, heißt es in dem Facebook-Post der Kirchenpräsidentin weiter. Wüst fordert eine humane Migrationspolitik. Die Vorlagen, die mit knapper Mehrheit den Bundestag passierten, würden die eigentlichen Probleme nicht lösen. „Aber sie leisten einen weiteren unseligen und unwürdigen Beitrag dazu, alle in Deutschland lebenden Migrantinnen und Migranten pauschal zu diffamieren und König Vorurteil das Feld zu überlassen.“

Eine glaubwürdige Politik sei in Deutschland nötig, appellierte Wüst. „Wie kann ich Politikern glauben, die heute dies und morgen das sagen und tun?“ Eine Politik, die jeden Wert verramsche, weil sie sich an die Extreme anbiedere, sei ein „Possenspiel“ und grabe der Demokratie weiter das Wasser ab. Die AfD sei für Christinnen und Christen und für aufrechte Demokratinnen und Demokraten nicht wählbar, schreibt Wüst. „Und mein Kreuz werde ich dort setzen, wo auch Brandmauern nicht verhandelbar sind.“