Die evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen haben im vergangenen Jahr rund 13,2 Millionen Euro an Spenden und Kollekten für das Hilfswerk „Brot für die Welt“ gesammelt. Das seien rund sieben Prozent weniger als noch im Vorjahr, erklärte die Diakonie RWL am Donnerstag in Düsseldorf. Das sei vor allem mit einer Großspende im Jahr 2022 zu erklären. Bundesweit nahm „Brot für die Welt“ nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 75,9 Millionen Euro an Spenden ein. Die Summe lag etwas über der des Vorjahres mit 75,6 Millionen Euro.
Aus der Evangelischen Kirche im Rheinland kamen 2023 den Angaben zufolge Spenden in Höhe von 7,94 Millionen Euro zusammen. In der Evangelischen Kirche von Westfalen wurden 4,95 Millionen Euro für „Brot für die Welt“ gespendet und in der Lippischen Landeskirche 322.000 Euro.
Neben den Spenden finanziert das evangelische Hilfswerk seine Arbeit auch durch kirchliche Mittel und Bundesmittel. Insgesamt standen „Brot für die Welt“ den Angaben zufolge im vergangenen Jahr mehr als 331,5 Millionen Euro für die Entwicklungsarbeit zur Verfügung. Das war etwas weniger als noch 2022 mit 338 Millionen Euro.
Für das kommende Jahr sind weitere Kürzungen im Bundeshaushalt für die Entwicklungspolitik zu erwarten. Der Etat für das Bundesentwicklungsministerium soll 2025 voraussichtlich 10,3 Milliarden betragen, eine Milliarde weniger als 2024. Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks, Dagmar Pruin, kritisierte die Pläne bei der Vorstellung des Jahresberichts der Organisation in Berlin. Solche Kürzungen seien „in der Geschichte der Bundesrepublik beispiellos“. In Entwicklungszusammenarbeit zu investieren, sei nicht nur ethisch geboten, sondern auch im Interesse Deutschlands. Auch vor dem Hintergrund einer „weltweiten Demokratie-Krise“ brauche es mehr Entwicklungszusammenarbeit, um die Zivilgesellschaft zu stärken.