Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) hat ihre Forderung nach einer staatlichen Förderung der Gefängnisseelsorge im Land Berlin gefordert. Bislang müssten die Religionsgemeinschaften dieses Angebot alleine finanzieren, sagte der landespolitische Vertreter der EKBO, Martin Vogel, am Mittwoch vor dem Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses. Allein für die EKBO belaufen sich die Kosten dafür nach seinen Angaben auf rund 500.000 Euro jährlich.
Mit Blick auf die Refinanzierung sei Berlin unter den Bundesländern an letzter Stelle, betonte der Oberkonsistorialrat bei einer Anhörung. Dagegen trage das Land Brandenburg die Personal- und Sachkosten der Gefängnisseelsorge vollständig. Vogel erinnerte CDU und SPD an das Versprechen in ihrem Koalitionsvertrag, für eine Landesbeteiligung an den Kosten einzutreten.
Der Sprecher der Gefangenen-Gewerkschaft, Manuel Matzke, hob die Bedeutung menschlicher Zuwendung etwa durch Seelsorgerinnen und Seelsorger hervor, um Suizide von Gefangenen zu verhindert. Nach seinen Angaben nahmen sich in diesem Jahr allein in Berlin bereits sieben Häftlinge das Leben.