Schwerin (epd). Der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, hält es für einen politischen Auftrag der katholischen Kirche, an der Gestaltung der Gesellschaft offen mitzuwirken. Wie notwendig dabei "achtungsvolles Aufeinanderhören und Einanderverstehenwollen" sei, zeigten das jüngste Ringen um das Verständnis der Ehe genauso wie manche Streitpunkte im aktuellen Bundestagswahlkampf und die Krawalle in Hamburg, sagte der Erzbischof beim Sommerfest des Erzbischöflichen Amtes in Schwerin.
Der Einladung waren rund 280 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Kirche gefolgt, unter ihnen Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider (SPD), Justizministerin Kati Hoffmeister (CDU), Landesbischof Gerhard Ulrich und Landesrabbiner Yuriy Kadnikov. Justizministerin Hoffmeister erinnerte in ihrem Grußwort an die Unterzeichnung des Staatskirchenvertrages zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Land Mecklenburg-Vorpommern vor 20 Jahren.
Der Vertrag sei ein gelungenes Instrument des respektvollen Miteinanders zwischen Staat und katholischer Kirche. Er biete einen verlässlichen Rahmen für die vielfältigen Tätigkeiten der katholischen Kirche, beispielsweise in der Aus- und Fortbildung in Schulen und Universitäten, in der Jugend- und Frauenarbeit und der Krankenhaus- oder Gefängnisseelsorge, so die Ministerin. Die Erzbistümer Berlin und Hamburg haben am Sitz der Landesregierung in Schwerin eine gemeinsame politische Vertretung, das Katholische Büro Schwerin. (epd)
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Katholische Kirche will offene Gesellschaft mitgestalten
Das Erzbischöfliche Amt in Schwerin hatte zum Sommerfest eingeladen – und 280 Gäste waren gekommen.

Heiner Koch, der katholische Erzbischof von Berlin (Archivbild)Jürgen Blume / epd