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Katholische Kirche sieht sich durch AfD “massiv bedroht”

Beim Blick auf die kommende Landtagswahl in Sachsen-Anhalt wächst bei der katholischen Kirche die Sorge vor der AfD – die Kirche sieht sich von der Partei massiv bedroht.

Der neue Leiter des Katholischen Büros Sachsen-Anhalt, Mathias Bethke, sieht die Kirchen durch die AfD stark bedroht. “Die AfD-Landtagsfraktion hat allein im vergangenen Jahr knapp ein halbes Dutzend explizit antikirchlicher Pressemitteilungen und Kleiner Anfragen veröffentlicht, in denen Katholiken und Protestanten auf unflätigste Art und Weise ihr Fett wegbekommen haben”, sagte er am Donnerstag dem Portal katholisch.de. “Auch die Kirchen als Institutionen und zivilgesellschaftliche Akteure werden durch die AfD massiv bedroht.”

Nach Ansicht des Verbindungsmanns der katholischen Kirche zur Landesregierung und Politik hat es “ein so aggressiv auftretendes, kirchenfeindliches Gebaren” in der deutschen Politik seit 1945 nicht mehr gegeben. Die AfD, die vom Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt als gesichert rechtsextrem eingestuft wird, wolle zudem viele gesellschaftliche und politische Errungenschaften vergangener Jahrzehnte zurückdrehen und “das Land in dunkle, vormoderne Zeiten” führen – das dürfe nicht zugelassen werden.

Mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im September kommenden Jahres betonte Bethke: “Wir werden als katholische Kirche im Wahljahr auf jeden Fall sichtbar bleiben.” Kirche könne zur Gewissensbildung beitragen und dazu, dass die Menschen, die mit einer Wut im Bauch zur Wahl gingen, noch einmal über ihre Wahlentscheidung nachdächten: “Wir appellieren an das Herz und das Gewissen – nicht an niedere Instinkte”.