Die Zahl der Austritte ist etwas gesunken: Dennoch haben auch 2023 in Niedersachsen und Bremen wieder tausende Menschen der katholischen Kirche den Rücken gekehrt. Wie sie mit dem Mitgliederschwund umgehen will.
Nach einem Rekord im vergangenen Jahr ist die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche ist in Niedersachsen und Bremen im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Sie liegt aber weiter auf hohem Niveau.
Wie die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mitteilte, kehrten in Niedersachsen 20.710 Menschen der Kirche den Rücken. Das sind 3.376 weniger als 2022. Die Gesamtzahl der Katholiken sank um 29.959 auf rund 1,21 Millionen.
Im Bundesland Bremen traten 1.336 Menschen aus der Kirche aus. Das sind 285 weniger als 2022. Die Gesamtzahl der Katholiken im Stadtstaat verringerte sich um 1.701 auf 59.168.
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer erklärte: “Die kirchliche Statistik macht auch in diesem Jahr die Herausforderung deutlich, vor der wir stehen: Die katholische Kirche im Bistum Hildesheim wird kleiner.” Trotzdem wolle die Kirche weiterhin eine vitale und anpackende Glaubensgemeinschaft bleiben und tatkräftig die Zivilgesellschaft in Niedersachsen und Bremen mitprägen.
“Dass die Zahl der Kirchenaustritte leicht zurückgeht, ist noch kein Grund zum Aufatmen. Die Zahl ist immer noch sehr hoch”, kommentierte Domkapitular Ulrich Beckwermert vom Bistum Osnabrück. Mitglied in einer Kirche zu sein, werde auch im Bistum Osnabrück immer weniger selbstverständlich. Andererseits würden Dienste der Kirche von der Gesellschaft weiter nachgefragt.
Auch bundesweit setzt sich der Mitgliederschwund in der katholischen Kirche weiter fort. In ganz Deutschland kehrten im vergangenen Jahr 402.694 Menschen der Kirche den Rücken. 2022 hatte die Zahl das Rekordhoch von 520.000 Austritten erreicht. Aktuell zählt die katholische Kirche damit rund 20,3 Millionen Mitglieder. Das entspricht laut Bischofskonferenz einem Anteil von rund 24 Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland.