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Jüdische Schicksale erforscht

Das Jüdische Museum in Dorsten hat die Preisträger des Margot-Spielmann Jugendgeschichtspreises bekannt gegeben

DORSTEN – Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten hat Schüler mit dem diesjährigen Margot-Spielmann-Jugendgeschichtspreis ausgezeichnet. Die Preise gingen an Schüler aus Wuppertal, Herne und Marl, wie das Jüdische Museum mitteilte. Schüler der verschiedenen Schultypen aus Nordrhein-Westfalen waren aufgerufen, jüdisches Leben in ihrem Umfeld zu erforschen. Prämiert wurden Facharbeiten, die sich mit der regionalen jüdischen Geschichte, Religion, Gegenwart oder der NS-Zeit befassen. Die Preise bestehen aus Büchern zur jüdischen Geschichte und Kultur.
Den ersten Preis erhielt Seda Efe, Schülerin des Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium, für eine Arbeit über die Verfolgung eines „Geltungsjuden“ in der Zeit des Nationalsozialismus. Mit dem zweiten Preis wurde Samira Zdziarstek vom Herner Gymnasium Eickel ausgezeichnet, die sich mit dem Thema „KZ-Baracke in Schwerte als Flüchtlingsheim?“ befasst hat. Der dritte Preis ging an Niklas Würtz vom Albert-Schweitzer-/Geschwister-Scholl-Gymnasium in Marl für seine Arbeit über den Hitler-Vertrauten und Leiter der Partei-Kanzlei der NSDAP, Martin Bormann.
Neben den Facharbeiten wurden auch Projekte ausgezeichnet. Preise gingen an das Projekt „Spurensuche“ des Duisburger Steinbart-Gymnasiums für eine technisch-unterstützte Schnitzeljagd durch die jüdische Geschichte in Duisburg. Das Gymnasium Paulinum in Münster wurde für die Schaffung eines Gedenksteins für den ehemaligen jüdischen Friedhof in der Umgebung des Gymnasiums ausgezeichnet. Gewürdigt wurde auch die Wolfgang-Borchert-Gesamtschule Recklinghausen für eine Ausstellung auf Grundlage eines Comics über Anne Frank.
Der Name des Preises erinnert an Margot Spielmann, ein jüdisches Mädchen aus Gelsenkirchen, das in der NS-Zeit verfolgt wurde und auf der Flucht im Spätherbst 1942 in einem Krankenhaus starb. Das Jüdische Museum Westfalen zeigt in seiner Dauerausstellung ein Poesiealbum von Margot Spielmann, in dem die Namen weiterer junger Mädchen notiert sind, die deportiert und ermordet wurden. epd

Internet: www.jmw-dorsten.de.