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Journalistin Diana Zimmermann: Nachrichtenlage ist wie sie ist

 Die neue Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios, Diana Zimmermann, hat es als alarmierend bezeichnet, dass sich 30 Prozent der Bevölkerung nicht mehr mit Nachrichten beschäftigen wollten. In den aktuellen Magazinen ihres Senders präsentiere man deshalb eine Mischung aus schweren und leichteren Informationen, sagte die 52-jährige Journalistin der “Augsburger Allgemeinen” (Freitag). Auch in den Nachrichtensendungen bemühten sich die Redaktionen darum, wenigstens ein leichteres Stück pro Ausgabe anbieten zu können. “Aber die Nachrichtenlage ist nun einmal wie sie ist.”

Zwar sei es unter Umständen möglich, Perspektiven aufzuzeigen. Klar ist nach den Worten von Zimmermann aber auch, dass rein positiver Journalismus in Deutschland nicht funktioniere: “Und wir wollen auch nicht eine Situation wie in China, wo ich früher als Korrespondentin gearbeitet habe. Da wird in den Nachrichtensendungen erst dann über Ereignisse und Sachverhalte berichtet, wenn sie von der Kommunistischen Partei positiv gelöst wurden.”

Insgesamt sei das Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Sender gestiegen, auch wenn die absoluten Zuschauerzahlen im linearen Fernsehen abnähmen, betonte die Journalistin. Angesichts der unübersichtlichen Nachrichtenlage und der vielen Fake News in den sozialen Netzwerken werde täglich deutlich, wie wichtig die Aufgabe sei, gut recherchierte Informationen bereitzustellen. “Der Vorwurf ‘Staatsmedien’ kann da nur von Leuten kommen, die nicht wissen, was das ist”, so Zimmermann.