Hamburg. Die Hamburg-Lübecker Bischöfin Kirsten Fehrs hat die sanierte Arp-Schnitger-Orgel in der St. Pankratius-Kirche in Hamburg-Neuenfelde eingeweiht. Das historische Instrument wurde im Zeitraum von zwei Jahren mit einem Kostenaufwand von einer Million Euro saniert. In ihrer Predigt verwies die Theologin darauf, dass vor 330 Jahren die Orgel erstmals in der St. Pankratius-Kirche erklang.
Nach den Worten der Bischöfin war Neuenfelde ein Ort, der in dem damals schon berühmten Orgelbauer Arp Schnitger (1648-1719) "buchstäblich neue Liebe weckte". Hier lernte er die Bauerntochter Gertrud kennen. Fehrs: "Und so war 1684 zwar die Orgel noch nicht fertig, aber das Glück perfekt. Er heiratete die Bauerntochter, bekam mit ihr sechs Kinder und wohnte später mit seiner Familie auf dem Neuenfelder Hof." Als Schnitger starb, wurde er in der Kirche beigesetzt. Sein Grab ist heute noch zu besichtigen. Mehr als 100 Instrumente hat er in seinem Leben gebaut.
Zustand schlechter als erwartet
Vor der zweijährigen Sanierung war festgestellt worden, dass der Zustand der Orgel schlechter gewesen war als zunächst erwartet. Mehrere Orgelbauer hätten in der Vergangenheit an dem Instrument gearbeitet und dabei auch Schäden angerichtet, sagte Kirchenkantor Hilger Kespohl.
Die Orgel wurde 1688 fertiggestellt, etwa die Hälfte der 1.700 Pfeifen stammt noch aus der Zeit. Sie wurden überarbeitet, konserviert und wieder eingebaut. Die andere Hälfte der Pfeifen wurde nach historischem Vorbild neu gefertigt. Ziel der Sanierung war, dass die Orgel so klingen soll wie zu Zeiten ihres Erbauers. Das erste Orgelkonzert ist für den 25. Juni um 16.30 Uhr geplant, ein weiteres folgt am 2. Juli. Orgelführungen werden am 18. und 24. Juni angeboten.
Kirchenkantor Kespohl möchte auch die Tradition der "Neuenfelder Orgelmusiken" wieder aufnehmen und bietet künftig jeweils am ersten Sonntag jeden Monats ein Konzert an. (epd)