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Jan Janssen wird Seemannspastor in Rotterdam

Sein Rücktritt kam überraschend. Jetzt hat der ehemalige Oldenburger Bischof eine neue Stelle gefunden – im Ausland.

Jan Janssen
Jan JanssenELKiO / epd

Oldenburg/Bremen. Der ehemalige Oldenburger Bischof Jan Janssen hat einen neuen Job: Er wird Seemannspastor in Rotterdam, Europas größtem Hafen. Dort übernehme er im Herbst kommenden Jahres die Leitung der dortigen Station der Deutschen Seemannsmission, teilt die oldenburgische Kirche mit. In der vergangenen Woche war der 54-jährige Theologe nach neun Jahren im Amt als Bischof überraschend zurückgetreten und hatte verkündet, er wolle einen Neuanfang als Pastor "in Verkündigung und Seelsorge an der Basis vor Ort".
Janssen sei ein grundlegend ökumenisch ausgerichteter Theologe, freute sich die Generalsekretärin der Deutschen Seemannsmission, Heike Proske, auf die Zusammenarbeit. Der gebürtige Niedersachse engagiert sich seit Jahren im Evangelischen Missionswerk in Deutschland. Er arbeitet überdies in der Norddeutschen Mission mit, die eng mit Partnerkirchen in Westafrika kooperiert, wo die Seemannsmission auch eine Station hat.

Was Janssen zur neuen Aufgabe sagt

Er freue sich auf das persönliche Gespräch mit den Menschen "in diesem Brennpunkt der Globalisierung", sagte Janssen zu seiner neuen Aufgabe in Rotterdam. Er folgt auf Seemannspastor Walter Köhler, der dann in den Ruhestand geht. Bei seiner Wahl zum Oldenburger Bischof am 23. Mai 2008 war er der jüngste Bischof innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zuvor arbeitete er seit 2002 als Pastor beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. Derzeit ist er noch bis Ende Januar mit der Vertretung im Bischofsamt beauftragt.
Rotterdam zählt zu den weltweit zehn größten Seehäfen. Das Hafengebiet erstreckt sich über 42 Kilometer und hat eine Fläche von rund 120 Quadratkilometern. Jedes Jahr machen hier etwa 30.000 Seeschiffe und 110.000 Binnenschiffe fest.
Die niederländische Metropole ist Teil des weltweiten Netzwerkes der Deutschen Seemannsmission mit ihrer Geschäftsstelle in Bremen. Dazu zählen 16 Stationen im Inland und ebenso viele im Ausland. Die Arbeit zur sozialen und seelsorgerlichen Unterstützung von Seeleuten ist unabhängig von Herkunft und Religion und wird durch freiwillige Schiffsabgaben, Kirchensteuern sowie Spenden finanziert. Mehr als 700 Frauen und Männer arbeiten weltweit haupt- und ehrenamtlich für das Werk. (epd)