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Internetprojekt “FrauenOrte” zeigt historische weibliche Vorbilder

Schriftstellerinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Ordensfrauen und Politikerinnen – in Bayern gab es über die Jahrhunderte viele Frauen, die Herausragendes geleistet haben. Ihre Geschichten sind nun online abrufbar.

Unter dem Titel “FrauenOrte” sind ab sofort im Internet Biografien, Ideen und Erfolge starker Frauen in Bayern abrufbar. Ein wissenschaftlicher Beirat hat dafür 140 Frauen vom frühen Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert ausgewählt, wie das Sozialministerium am Donnerstag in München mitteilte. Darunter finden sich etwa Therese Wagner (1797-1858) aus München, die als Witwe mit fünf Kindern die Leitung der Augustiner Brauerei übernahm, und Hope Bridges Adams Lehmann(1855-1916), die erste Frau in Deutschland, die ihr Medizinstudium mit Staatsexamen abschloss.

Der Bogen spannt sich von der Münchner Politikerin Ellen Ammann (1870-1932) über die in Passau wirkende Klosteroberin Amata Grüner (1893-1964) und die beliebte Schauspielerin Ida Schumacher (1894-1956) bis hin zur Regensburgerin Julie von Zerzog, Gründerin einer Strick- und Nähschule (1799-1871). Auch die aus Franken stammende CSU-Politikerin Barbara Stamm (1944-2022), einst Sozialministerin und Präsidentin des Bayerischen Landtags, gehört dazu.

“Rollenbilder beeinflussen das Denken und Handeln”, erklärte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). Sie seien oft tief verwurzelt. Gleichstellung bedeute daher, alte Muster zu durchbrechen, Verantwortung zu übernehmen und mutig Veränderung voranzutreiben. “Ich will starke Frauen und ihre spannenden Geschichten sichtbar machen”, betonte Scharf. Das Digitalprojekt solle dabei helfen.