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Institut obduziert 1.000. toten Wolf

Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) in Berlin hat seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland den 1.000. tot aufgefunden Wolf untersucht. Das weibliche Tier sei aufgrund eines Verkehrsunfalls gestorben, die mit Abstand häufigste unnatürliche Todesursache für Wölfe in Deutschland, teilte die Wissenschaftseinrichtung am Dienstag in Berlin mit. Die ersten Wölfe hatte sich um das Jahr 2000 in Sachsen niedergelassen.

Seit 2006 würden nahezu alle in Deutschland tot aufgefundenen Wölfe im IZW untersucht, um die Todesursachen der Tiere zu analysieren. Seien es anfangs nur wenige Tiere gewesen, lande mittlerweile eine dreistellige Zahl an Wölfen pro Jahr auf dem Seziertisch. „Mittlerweile sind es so viele, dass nur noch jeder zweite Wolf, der im Straßenverkehr zu Tode kam, untersucht werden kann“, erklärte IZW-Direktor Heribert Hofer: „Diese Zahlen allein zeigen, dass die Rückkehr der Wölfe aus ökologischer Perspektive eine Erfolgsgeschichte ist.“

Laut IZW sterben rund drei Viertel der aufgefunden toten Wölfe im Straßenverkehr. Etwa jedes zehnte Tier sei illegal geschossen worden. Bei 13,5 Prozent aller untersuchten Wölfe gebe es Hinweise auf eine Straftat.

Die mit Abstand häufigste Nahrung, die in den Wolfsmägen zu finden ist, seien Rehe, Wildschweine, Rothirsche und Damhirsche. Unter der Nahrung befänden sich jedoch auch Nutztiere wie Schafe oder Ziegen. „Auch wenn dies mit 1,6 Prozent der Nahrung Ausnahmefälle sind, lässt sich ein Konflikt mit der Weidetierhaltung nicht wegdiskutieren und es müssen echte Lösungen gefunden werden“, sagte IZW-Direktor Hofer.